Ratinger Imker Wichtige Nahrungsquelle für Bienen

Ratingen · Ratinger Imker weisen darauf hin, dass Weidenkätzchen unter Naturschutz stehen. Deshalb sollten die Zweige auch nicht für den Osterstrauß abgeschnitten werden.

Die blühenden Weidenkätzchen sind für die Bienen die erste Nahrungsquelle im Jahr.

Die blühenden Weidenkätzchen sind für die Bienen die erste Nahrungsquelle im Jahr.

Foto: Imker

(RP/jün) Sobald die Temperaturen im ­späten Winter auf 10 Grad klettern, lösen sich die Honigbienen aus ihrer Wintertraube. Ab dann sind sie wieder vom Pollen blühender Pflanzen abhängig und der Bedarf gerade im März ist am größten.

Einige Weidenarten beginnen jetzt zu blühen. Sie gehörten immer zu jeder Osterdekoration Trotzdem ist es nicht erlaubt, Weidenkätzchen einfach abzuschneiden. „In dieser frühen Jahreszeit ist der Nektar der Weidenblüten eine wichtige Nahrungsquelle für Honigbienen und Wildbienen, die ihrerseits für die Bestäubung der Blüten unentbehrlich sind“, erklärt Franz Naber, Vorsitzender des Ratinger Bienenzuchtvereins.

Bei optimalen Bedingungen könnten Bienen, so Naber weiter, den überwiegenden Teil der gesamten Jahres-Pollen-Menge von den Weiden sammeln. Nur wenn Bienen genügend Weiden finden, entwickeln sich die Völker bis zur Obstbaumblüte gut. Das bedeutet, dass die Weidenkätzchen auch für den Obstertrag verantwortlich sind.

Die Weide zählt mit ihren Weidenkätzchen zu den ersten Anbietern von Pollen. Daher sollten diese möglichst den Bienen und Hummeln überlassen werden und nicht in der Vase landen. Das gilt für den Garten gleichermaßen wie für Weiden in der freien Natur.

Weil die Pflanze so wichtig für Bienen ist, steht sie auch unter Naturschutz. In der freien Natur dürfen wilde Weidenkätzchen-Zweige zwischen dem 1. März und dem 30. September nach dem Naturschutzgesetz nicht abgeschnitten werden. Ein Zuwiderhandeln kann mit Strafen von mehreren tausend Euro geahndet werden.

Wer auf die Osterdeko nicht verzichten möchte, kann sich die Palmkätzchen beim Blumenhändler kaufen oder selber Weidenkätzchen pflanzen. „Damit tut man der Natur auch noch was Gutes“, sagt Naber.

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