Breitscheid Wachdienst soll vor Einbrechern schützen

Breitscheid · Immer mehr Bürger fühlen sich durch die zunehmende Zahl von Wohnungseinbrüchen verunsichert. Nun gibt es auch in Breitscheid eine Initiative, die sich um mehr Sicherheit bemüht.

In der Tiefenbroicher Siedlung, jenseits der Bahngleise in Lintorf, hatte bekanntlich Detlev Czoske, BU-Mitglied und selber Anwohner, vor etwa vier Jahren die Werbetrommel für mehr Sicherheit im Ortsteil gerührt. Czoske hatte die besorgniserregende Entwicklung in Sachen Einbrüche und Diebstähle aus Autos sehr genau beobachtet. In Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Buchmann war es ihm gelungen, mehr Ruhe in die Siedlung zu bringen — dies mit Hilfe von Heckermann. In Bürgerversammlungen wurde informiert, für die Teilnehmer wurden Sonderkonditionen ausgehandelt.

"Einbrüche kann man nie ganz ausschließen", sagte der BU-Politiker und Vorsitzende des Stadtsportverbandes damals. Aber: "Man kann im Zusammenwirken mit den Nachbarn und einem Sicherheitsdienst eine Menge tun." Jutta Hohmann hatte in der RP von der Aktion gelesen. Allein bei ihr im Haus habe es in der Vergangenheit zwei nächtliche Einbruchsversuche gegeben — jedesmal sei sie mit ihrem Mann daheim gewesen, sagte sie.

Jetzt habe man sich wieder eine Dogge angeschafft: "Ich habe sonst Angst, wenn ich allein im Haus bin." Die Zahl der Einbrüche im Stadtteil habe zugenommen, dem Nachbarn habe man teure Teile aus dem BMW ausgebaut, nun soll ein Wachdienst für Sicherheit sorgen. Etwa 100 Flyer habe sie in der Gegend verteilt und viele Telefonate geführt.

Ihr Ziel: Weitere Bürger für eine Teilnahme zu begeistern. Je mehr es sind, umso günstiger werde es. Etwa 15 Teilnehmer gebe es bereits. Seit September ist Heckermann dort unterwegs.

Die Erfahrungen in der Tiefenbroicher Siedlung seien durchweg positiv, so Heckermann. Auch wenn die Zahl der Teilnehmer "leider" bei etwa 60 stagniere. Es gebe zu viele "Trittbrettfahrer". Also Leute, die sich darauf verließen, dass die Nachbarn den Dienst bezahlten. Doch diese Zahl reiche nicht für einen 24-Stunden-Dienst, wie er beispielsweise vom Mitbewerber Condor in Hösel gewährleistet wird. Immerhin sei man viermal täglich in der Tiefenbroicher Siedlung unterwegs, mal in Fahrzeugen, mal mit Fußstreifen. Und immer zu verschiedenen Zeiten, mit unterschiedlichen Routen. "Und manchmal kehren unsere Leute auch nach nur zehn Minuten wieder zurück", sagte Heckermann.

Seitdem man dort unterwegs sei, sei die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Autos drastisch zurückgegangen. Allein die Präsenz wirke abschreckend. Die Zusammenarbeit mit der Polizei sei gut, zumal man ja keine Jagd auf Einbrecher mache, sondern bei begründeten Verdachtsfällen immer die Polizei informiere. Gebe es eine Alarmauslösung in einem Objekt, das von der Sicherheitszentrale überwacht werde, rücke man sofort zur Kontrolle aus. Bei einem "echten" Alarm werde dann die Polizei zu Hilfe gerufen.

Was Heckermann ein wenig ärgert: Es werde seitens der Behörden immer nur auf mechanischen Einbruchsschutz gesetzt. Dabei habe eine Armanlage eine viel höhere abschreckende Wirkung: "Es gibt heutzutage kaum noch ein freistehendes Einfamilienhaus, das ohne Alarmanlage gebaut wird."

(RP)
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