Ratingen Vorfreude auf Olympia

Düsseldorf · Orthopäde und Sportmediziner Dr. Sven Authorsen geht als Arzt der Deutschen Eiskunstlauf-Nationalmannschaft zu den Olympischen Winterspielen nach Vancouver/Kanada.

Noch in Tallinn, wo er bis zum vorvergangenen Wochenende die Eiskunstlauf-Nationalmannschaft betreute, erreichte ihn die freudige Nachricht: Sven Authorsen wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Betreuer des Eiskunstlauf-Nationalteams für die Olympischen Winterspiele in Vancouver ausgewählt. Vom 5. bis zum 28. Februar wird der Wahlratinger das Eiskunstlaufteam in Kanada unterstützen.

Sven Authorsen war selbst erfolgreicher und leidenschaftlicher Eiskunstläufer. 1990 und 1991 war er Deutscher Meister im Eistanz, 1994 Mannschaftsweltmeister. Über diese besondere Aufgabe in Vancouver freut er sich deshalb sehr. "An einer Olympiateilnahme als Sportler bin ich in meiner aktiven Zeit zweimal knapp vorbeigeschrammt", sagt Authorsen. "Somit geht für mich jetzt ein großer Traum in Erfüllung, als einziger Arzt aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet zu den Olympischen Winterspielen zu fliegen." Unter anderem wird er dort die amtierenden Weltmeister im Paarlauf, Aljona Sawchenko und Robin Szolkowy, betreuen. Aber auch in allen anderen Disziplinen sind deutsche Eiskunstläufer am Start. "Das gab es zuletzt vor 16 Jahren, 1994 in Lillehammer", so der Sportmediziner, der auch gerne Tennis spielt und ins Theater geht.

Authorsen, der 1967 in Gütersloh geboren wurde, hat in Essen und Münster Humanmedizin studiert. Er absolvierte verschiedene medizinische Ausbildungen im Sportkrankenhaus Hellersen, in der Unfallklinik Dortmund und in der Universitätsklinik Bochum. 2000 ließ er sich als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im medizinischen Zentrum Villa Nonnenbusch in Heiligenhaus nieder. Seit 2004 ist Authorsen Verbandsarzt der Deutschen Eislauf-Union. Davon würden auch seine Heiligenhauser Patienten profitieren. "Viele Erkenntnisse aus dem Spitzensport lassen sich gut auf meine tägliche Arbeit übertragen." Dass er jetzt für fast einen Monat nicht in der Praxis ist, sei kein Problem. "Mein Partner hält solange die Stellung. Ich habe eben die Vorliebe für die sportliche Betreuung der Eiskunstläufer und mein Partner ist öfters mal unterwegs, um Vorträge zu halten. Das gleicht sich dann im Endeffekt aus."

Seine beiden Kinder hätten ebenfalls kein Problem damit, ihren Papa hin und wieder für ein paar Tage zu entbehren. "Früher haben sie natürlich noch nicht verstanden, warum ich öfters mal nicht zu Hause war. Mittlerweile sind die beiden acht Jahre alt und finden es ganz spannend, was ich mache." Vor allem, wenn sie auch etwas davon haben: Sie reisen ihrem Papa hinterher und verbringen im Anschluss an die Olympischen Winterspiele noch einige Tage in Vancouver.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort