Heiligenhaus Volkshochschule setzt Millionen um

Heiligenhaus · 1,6 Millionen Euro beträgt der aktuelle Haushaltsansatz. Die Kursteilnehmer heißen inzwischen "Kunden".

Die "Chance, etwas zu verändern" war es, die Rüdiger Henseling 2011 dazu bewegte, seinen Velberter Verwaltungsposten gegen den Chefsessel der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus zu tauschen. Die Zeit der "auf Hochtouren laufenden Anmeldungen" für das Wintersemester nutzte er, mit dem VHS-Zweckverbandsvorsteher Michael Beck, zu einer Positionsbestimmung des Hauses.

Henseling brachte seine Vorstellungen von neuem Qualitätsmanagement mit - und sieht sich inzwischen auch dadurch bestätigt, "dass eine deutliche Steigerung der Anzahl von Neukunden" zu verzeichnen ist. Erfreut ist man in der VHS-Chefetage auch über Dinge, die der Kursteilnehmer nicht direkt mitbekommt: "Es gibt seit Jahren einen ausgeglichenen Haushalt", sagt Beck. Eine Selbstverständlichkeit sei das angesichts des "Spagats zwischen Angebot und Kosten" nicht. Es sei inhaltlich die Daueraufgabe, dies zu gewährleisten. 1,6 Millionen Euro beträgt das Haushaltsvolumen der VHS. 60 Prozent davon kommen über die Teilnahmegebühren wieder herein, je 20 Prozent tragen die Zweckverbandkommunen Velbert und Heiligenhaus, kostenlose Gebäudenutzung kommt hinzu. Dafür bietet die VHS für das Wintersemester 450 Kurse an, davon allein 20 zur Flüchtlingsintegration. Hiermit sei man, so Henseling "der größte Anbieter in der Region". Als Erfolg wertet er auch die Zusammenarbeit mit der "Schlüsselregion" - rund 300 Firmenmitarbeiter nutzen Angebote der VHS in Sachen Gesundheit.

Dass die VHS finanziell gesund dasteht, eröffnet neue Perspektiven für das Wintersemester und darüber hinaus. Bereits im kommenden Semester soll mit der Planung von neuen Angeboten für Familien begonnen werden. Im Sommer 2018 soll das neue Konzept zur Familienbildung den Mitgliedern des VHS-Zweckverbandes vorgestellt werden. Novum dieses Konzeptes: Ein breites Kursangebot für Velberter und Heiligenhauser Eltern und Familien wird dann kostenfrei zur Verfügung stehen. "Es muss Ziel sein, dauerhaft allen Eltern und Familien ein Basisangebot an Weiterbildung bereitzustellen und damit auch eine intensivere Teilhabe im gesellschaftlichen und sozialen Leben zu gewährleisten", sagt Beck. Für die Entwicklung dieses Programmteils zeichnet Henselings Stellvertreterin Heike Beldig verantwortlich. Die Umsetzung wird sie im Amt nicht mehr betreuen können, da sie nach langen Jahren bei der VHS im März kommenden Jahres in den Ruhestand geht.

Auch mit dem Familienangebot möchte man das Leitthema "Freiheit" mit Leben erfüllen, das die Bildungseinrichtung für das beginnende Semester gewählt hat. Es soll, wie Beldig sagt, nicht nur als philosophischer Slogan gesehen werden. Vielmehr sehen die Programm-Macher hier ein zentrales Motiv, das bei der Entwicklung von Kursangeboten aller Fachrichtungen von tiefer Bedeutung ist. Sprachen, Gesundheit, Integration - das sind die großen Themenblöcke. Im vergangenen Semester kamen 5143 Teilnehmer zu den 15.711 Unterrichtsstunden. Im Herbstesemester werden es 13.615 Stunden sein. Jeder fünfte Kursus findet in Heiligenhaus statt, die übrigen an den Velberter VHS-Standorten.

(RP)
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