Ratingen Vodafone setzt weiter auf Ratingen

Ratingen · Vom Umzug in den Düsseldorfer Campus ist der Vodafone-Standort Ratingen nicht betroffen. Mietverträge wurden erst kürzlich verlängert. Es wurde in die Renovierung investiert. An drei Standorten arbeiten über 2000 Menschen.

Vor dem Hintergrund des Umzugs von Vodafone in Düsseldorf in den neuen Campus, kam in Ratingen die Frage auf: "Was ist mit dem Standort in der Dumeklemmerstadt?" Das konnten Dr. Christoph Preuß, Regionalleiter Consumer Vertrieb in der Niederlassung West, und Daniel Bäumer, Hauptabteilungsleiter der Kundenbetreuung, recht schnell beantworten. Der neue Campus nehme die Düsseldorfer Kollegen auf. Der Standort Ratingen mit über 2000 Mitarbeitern an drei Orten im Stadtgebiet sei nicht betroffen vom Umzug. Im Gegenteil: Die Mietverträge seien gerade erst bis 2018 verlängert worden, mit Option bis 2026. Peter Beyer, CDU-Bundestagsabgeordneter, vernahm das bei seinem Besuch erleichtert. Er war aber auch mit einer Wunschliste an den Mobilfunker aus Berlin gekommen.

Auch die Renovierung sei ein klares Bekenntnis zum Standort, bekräftigte Preuß. An Erweiterung sei aber nicht gedacht, jedenfalls habe man keine Platzprobleme. Der Campus in Lintorf sei auch kein Thema mehr. Ratingen sei der größte Standort der Kundenbetreuung in Deutschland. Das Call-Center mit 150 Mitarbeitern, das im D2-Park angesiedelt ist, dagegen das kleinste.

Insgesamt kümmerten sich deutschlandweit etwa 4000 Mitarbeiter um die 34 Millionen Vodafone-Kunden — und das sieben Tagen der Woche, rund um die Uhr. In drei Schichten wird im Call-Center gearbeitet. Etwa 60 Gespräche entfallen dabei auf jeden Mitarbeiter. Die Fragen reichen von Rechnungserklärungen bis hin zu "Mein handy geht nicht."

Damit die Telefonisten auch wissen, worüber sie eigentlich beraten, gibt es im D2-Park einen "Future Park": Das ist ein nachgebautes Wohnzimmer mit Arbeitsecke und vollgestopft mit der gesamten Technik, die es heute so gibt. Das ließ sich auch Beyer erklären. Er kam auch schnell zum Anlass seines Besuches, als es aufs Thema Breitbandausbau kam. Der neu Mobilfunkstandard die Datenübertragung, Long Term Evolution (LTE) oder auch vierte Mobilfunkgeneration genannt, stockt in Ratingen und Velbert. Immer noch gebe es Bürger in seinem Wahlkreis, denen ein Zugang zum Internet aufgrund fehlender Technik nicht möglich sei, so Beyer.

Die Vodafone-Vertreter versprachen Besserung: Damit sich das ändert, habe man die Breitbandinitiative der Bundesregierung, bekannt unter dem Begriff "Digitale Dividende", mit angestoßen, so Bäumer.

Das Besondere und Neue an dieser Form des Internets sei eine bisher nicht erreichte Schnelligkeit, die den heute noch am Weitesten verbreiteten UMTS-Standard um Längen übertreffe. Vodafone investiere bereits seit längerer Zeit in den technischen Ausbau der Funkmasten und Netze. Ziel sei es, dass alle Bürger schnell im Internet surfen können, auch in Ratingen, Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath, so Bäumer.

Bekanntlich wird allerorts nach Alternativen für die in die Jahre gekommenen Kupferkabel der Telekom gesucht. In Breitscheid hatten Bürger jahrelang vergeblich bei den großen Anbietern angeklopft. Niemand war bereit, zum Uraltkabel der Telekom, das nach Kettwig führt, eine Alternative anzubieten. Erst die Stadtwerke Ratingen, die ohnehin Glasfaserkabel für ihre Messeinrichtungen verlegen, erkannten die Chance und bieten nun in Breitscheid Nord auch Internet, Telefonie, Radio und TV via Glasfaser an. Das Netz soll auf gesamt Ratingen ausgeweitet werden.

(RP/ac/top)
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