Ratingen Vermieter zahlt Dividende

Düsseldorf · Modernisierungsmaßnahmen der Wohnungsgenossenschaft Ratingen eG führen zu einem verringerten Jahresüberschuss. Energetische Sanierungen stehen bei Investitionen im Vordergrund

Wer Mitglied in der Ratinger Wohnungsgenossenschaft ist, darf sich freuen. Für das Jahr 2009 erhalten alle Genossen eine Dividende auf ihre eingezahlten Einlagen in Höhe von vier Prozent. Das ist mehr, als man bei sicheren Geldanlagen sonst im Augenblick erhält. Und es gibt auch noch den Vorteil, eine Wohnung günstig mieten zu können.

Denn die Mieten liegen im Durchschnitt zurzeit bei 4,68 Euro pro Quadratmeter, wobei die Spanne je nach Baualtersstufen zwischen 4,28 und 6,60 Euro pro Quadratmeter liegt. Dies ist in der Regel günstiger als vergleichbare am Markt angebotene Mietwohnungen. Im Jahr 2009 hat das Ratinger Wohnungsgenossenschaftsunternehmen, das in allen Teilen unserer Stadt Mietwohnungen zur Verfügung stellt, einen Gewinn von circa 756 700 Euro erwirtschaftet. Dieser liegt zwar rund 460 000 Euro unter dem Vorjahreswert, das ist aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Modernisierungen der Wohnimmobilien erheblich ausgeweitet wurden. Rund 5,3 Millionen Euro wurden investiert, der Großteil der Summe floss in die energetische Sanierung. Da in unserer Stadt Baugrundstücke rar sind, wurden Neubaumaßnahmen bei der Genossenschaft auch in 2009 nicht vorgenommen. Vielmehr legt man den Fokus auf eine konsequente Modernisierung und damit Aufwertung der vorhandenen Objekte. Seit dem Geschäftsjahr 1991, in dem gerade einmal 461.000 Euro in Modernisierungen investiert wurden, hat die 1908 gegründete Genossenschaft diese Aufwendungen stetig gesteigert. Heute sind sie rund elfmal höher als zu Anfang der 90er Jahre. Die Auswirkungen der energetischen Investitionen der vergangenen Jahre sind beeindruckend: bei den insgesamt 1.441 zentralbeheizten Wohnungen konnte der Energieverbrauch seit 1992 um 34 Prozent reduziert werden. Für das Jahr 2009 bedeutet das: pro qm Heizfläche musste in den Wohnungen (Fernwärmeversorgung ausgeklammert) monatlich ein Betrag von 0,80 Euro an Heizkosten aufgewandt werden, der 2,6 Prozent unter dem des Vorjahres liegt. Insgesamt verfügt die Wohnungsgenossenschaft über 2.035 Wohneinheiten. Dr. Jochen Muddemann, Mitglied des Vorstandes in seiner Presseerklärung: "Das Vermietungsgeschäft verlief in 2009 zufriedenstellend, sämtliche freiwerdenden Wohnungen konnten – von Einzelfällen abgesehen – zeitnah weitervermietet werden. Es gibt lediglich eine Leerstandsquote von einem Prozent des Wohnungsbestandes. Die Mieterfluktuation betrug acht Prozent, die meisten Fälle sind dabei auf alters- und todesbedingte Wohnungsauflösungen zurückzuführen." Die Genossenschaft hat 4222 Mitglieder, die insgesamt Einlagen von rund 8,4 Millionen Euro erbracht haben. Dadurch liegt die Eigenkapitalquote bei 68,1 Prozent. Für das Jahr 2010 geht die Wohnungsgenossenschaft Ratingen von einem unverändert zufriedenstellenden Jahresergebnis aus.

(RP)
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