Nachhaltig leben in Ratingen Kleidung tauschen statt neu kaufen

Ratingen · Ratingen.nachhaltig organisiert am Sonntag, 8. August eine Kleidertauschparty im Huberts. Außerdem ist ein nachhaltiger Einkaufsführer geplant. Dafür können sich Geschäfte und Dienstleister noch melden.

 Julia Merkelbach, Eva Gille und Anna Maisch (v.l.) organisierten schon im vergangenen Jahr einen Kleidertausch im Arkadenhof.

Julia Merkelbach, Eva Gille und Anna Maisch (v.l.) organisierten schon im vergangenen Jahr einen Kleidertausch im Arkadenhof.

Foto: Blazy, Achim (abz)

() Seit dem 29. Juli leben die Menschen auf der Erde auf Pump. Rein rechnerisch waren an diesem Tag alle auf der Erde für ein Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht. Um Ressourcen zu sparen, organisiert der Verein Ratingen.nachhaltig regelmäßig Tauschbörsen.

Am Sonntag, 8. August, gibt es in Ratingen die Möglichkeit, ressourcenschonend den eigenen Kleiderschrank aufzufrischen. An diesem Tag wird in der Zeit von 14 bis 18 Uhr das Huberts an der Minoritenstraße zum Gastgeber für eine Open-Air-Kleidertauschparty.

Die erste Kleidertauschbörse im August 2019 war ein derartiger Erfolg, dass Ratingen.nachhaltig gerne nachlegen wollte. Doch dann funkte Corona dazwischen. Das Konzept wurde kurzfristig geändert und der Verein installierte eine Kleiderstange im Bistro Jim & Joe, von der sich Interessierte bedienen konnten.

Die Corona-Schutzbestimmungen gelten auch bei der nächsten Auflage, sind allerdings weniger streng. Damit der Abstand der Tauschwilligen gewahrt bleiben kann, findet die Börse unter freiem Himmel statt. Bei Musik, Getränken und kleinen Gerichten vom Huberts-Team können nicht mehr passende Lieblingsstücke getauscht und neue Schätze gefunden werden.

Und so geht’s: Maximal fünf saubere, gut erhaltene Kleidungsstücke pro Person werden am Eingang abgegeben und von den Vereinsmitgliedern und Freiwilligen sortiert. Währenddessen kann bereits der Tauschbereich betreten und das vorhandene Angebot durchstöbert werden. Nicht angenommen werden Unterwäsche, Bademode und Socken sowie dreckige und beschädigte Teile.

Das besondere am Tausch: Auch ohne die Abgabe von Kleidungsstücken dürfen Interessierte sich Sachen mitnehmen. Im Vordergrund steht die Idee der Weiternutzung getragener Kleidungsstücke. Deshalb wird es weder einen 1:1-Tausch noch einen Wertausgleich, Begrenzung der mitgenommenen Kleidungsstücke oder Ähnliches geben.

Die am Ende der Tauschparty übrigen Teile werden an gemeinnützige Einrichtungen gespendet. Während der Open-Air-Veranstaltung gelten die aktuellen Regeln der Coronaschutzverordnung inklusive Masken- und Abstandspflicht. Über weitere notwendige Hygienemaßnahmen in Abhängigkeit von der Inzidenzzahl informiert der Verein kurzfristig auf seiner Facebookseite und seinem Instagram-Kanal.

Gleichzeit hat der Verein noch ein weiteres Projekt in Arbeit. Um eine Übersicht über die bereits vielfältig vorhandenen Möglichkeiten des nachhaltigen Einkaufens in Ratingen zu geben, erstellt der Verein außerdem momentan den „Nachhaltigen Einkaufsführer für Ratingen“. Dafür werden noch Mitstreiter gesucht. Auf der Internetseite von Ratingen.nachhaltig kann der Fragebogen für interessierte Geschäfte und Dienstleister heruntergeladen und digital oder postalisch bis zum 10. August an den Verein zurückgesendet werden.

Kriterien, um Teil des nachhaltigen Einkaufsführers zu werden, sind nicht ausschließlich der Verkauf von bio- oder Fairtrade zertifizierten Produkten – auch das Angebot an Kunden, eigene Verpackungen zu benutzen, das Angebot von lokalen oder regionalen Produkten aus Ratingen oder einem Umkreis von maximal 100 Kilometern, die Teilnahme an Mehrwegsystemen, ein vegetarisches oder veganes Angebot von mehr als drei Gerichten oder die inklusive Ausrichtung eines Geschäftes berechtigen zur Aufnahme in den Einkaufsführer.

Sobald die Daten vorliegen, wird  der Einkaufsführer gedruckt und im Internet zur Verfügung gestellt. Der nachhaltige Einkaufsführer ist ein umweltneutral gedrucktes Produkt und als Stadtkarte von Ratingen aufgebaut, in dem Läden, Gastronomie und Dienstleister mit nachhaltigen Angeboten an ihrem jeweiligen Standort gekennzeichnet sind.

Dies soll helfen, einfacher nachhaltig einzukaufen und einen schnellen Überblick zu haben, wo was in Ratingen zu finden ist. Andererseits soll es auch Anreize für weitere Läden und Anbieter schaffen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Außerdem können teilnehmende Geschäfte mit einem Aufkleber im Fenster ihr Engagement sichtbar machen. Wer möchte, kann sogar einen Gutschein im Heft platzieren. Der Einkaufsführer soll in Zukunft ständig aktualisiert werden.

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