RATINGEN Verbund hat Interesse an Krankenhaus

RATINGEN  · Das St. Marien-Krankenhaus steht in einem harten Wettbewerb. Ein Zusammengehen mit dem Düsseldorfer Klinik-Verbund ist eine Option.

Die Vergangenheit des Ratinger St. Marien-Krankenhauses ist lang. Und die Zukunft wiederum ist so interessant, dass sie seit langem immer wieder intensiv betrachtet wird. So auch jetzt.

Nun hat Diplom-Kaufmann Ralf Hermsen, gut zwei Jahrzehnte als Geschäftsführer im Unternehmen tätig, in seiner oberen Ärzte- und Verwaltungs-Riege den Stand tatsächlicher Planungen vorgetragen. Neues ist möglich, und Neues könnte für die Zukunft nötig sein.

„Wir sind derzeit so gut aufgestellt, dass wir selbstsicher mit einem möglichen Partner über Formen der Kooperation sprechen können“, sagte er. Dabei meint er konkret als Gesprächs- und Kooperationspartner den VKKD, den Verbund Katholischer Kliniken in Düsseldorf, dem Einrichtungen mit unterschiedlichen, untereinander nicht konkurrierenden Schwerpunkten gehören. Es sind das Augusta-Krankenhaus in Rath, das Krankenhaus Elbroich, das Marienkrankenhaus Kaiserswerth (dessen Ärzte mittlerweile im Vinzenz-Krankenhaus arbeiten), das Marien-Hospital, das St. Vinzenz-Krankenhaus und die St. Mauritius-Therapieklinik in Meerbusch. Hermsen bestätigte gestern gegenüber der RP noch einmal, dass man sich in Gesprächen mit dem VKKD befinde. Eine Fusion sei durchaus im Bereich des Denkbaren, betonte der Geschäftsführer.

Das Ratinger Haus ist eines der Grund- und Regelversorgung. Die Website teilt mit: Dort werden rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr rund 8.000 Patienten stationär und mehr als 20.000 ambulant behandelt. Viele Ratinger schätzen an dem Haus, dass es eben in der Nachbarschaft steht, man nicht zum Besuch der Patienten lange anreisen muss und dort eine Vielfalt von Beschwernissen kuriert wird.

Zum Hintergrund: Experten halten die Hälfte der kleinen Häuser für überzählig. Wenn im Umkreis von 25 Kilometern rund um die Stadt Essen 70 Kliniken um den Einbau künstlicher Hüften und 51 Kliniken um künstliche Kniegelenke miteinander konkurrieren, ist für den Betrachter klar: Der Wettbewerb ist knallhart.

 Ralf Hermsen ist Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses.

Ralf Hermsen ist Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Immer wieder wurde in den Um- und Ausbau des St. Marien-Krankenhauses investiert.

Immer wieder wurde in den Um- und Ausbau des St. Marien-Krankenhauses investiert.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Träger des Ratinger St. MarienKrankenhauses sind (zu 94 Prozent) die Pfarre St. Peter und Paul und die kirchennahe Benedictus-Stiftung (sechs Prozent), Das Leitbild der Einrichtung: „Wir betrachten den Menschen als Geschöpf Gottes, als Einheit von Körper, Geist und Seele.“ Klar ist: Es gibt für einige Eingriffe eine Mindestmengenregelung, die garantieren soll, dass ein Krankenhaus nicht nur hin und wieder singuläre Operationen macht. Die Gespräche mit dem Verbund befinden sich offenbar in einer intensiven Phase. Informationen gibt es auch am kommenden Montag bei einer Mitarbeiter-Versammlung. Hermsen unterstrich: „Unsere Aufgabe ist es, an die strategische Zukunft des Krankenhauses zu denken.“

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