Ratingen Verbraucherzentrale: Zukunft gesichert

Ratingen · Die Beratungsstelle Velbert hilft noch bis mindestens 2019 bei rechtlichen Unsicherheiten im Wirtschaftsverkehr. Ein entsprechender Vertrag ist nun unterzeichnet worden.

 Matthias Arkenstette (Mitglied der Geschäftsleitung der Verbraucherzentrale NRW), Kreisdezernent Nils Hanheide, Landrat Thomas Hendele, Wilfried Löbbert (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Stadt Velbert) und Andres Wendenburg (Baudezernent Stadt Velbert) präsentieren den Vertrag, den sie soeben unterzeichnet haben.

Matthias Arkenstette (Mitglied der Geschäftsleitung der Verbraucherzentrale NRW), Kreisdezernent Nils Hanheide, Landrat Thomas Hendele, Wilfried Löbbert (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Stadt Velbert) und Andres Wendenburg (Baudezernent Stadt Velbert) präsentieren den Vertrag, den sie soeben unterzeichnet haben.

Foto: Verbraucherzentrale

Der Fortbestand der Beratungsstelle Velbert der Verbraucherzentrale NRW ist für die nächsten fünf Jahre gesichert. Darauf haben sich der Kreis, die Stadt Velbert und die Verbraucherzentrale geeinigt. Am Freitag präsentierten Landrat Thomas Hendele, Baudezernent Andres Wendenburg (als Vertretung für den Bürgermeister) und Matthias Arkenstätte (Mitglied der Geschäftsleitung Verbraucherzentrale NRW) den neuen Vertrag.

"Damit ist Information, Beratung und Interessenvertretung für die Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Kreis weiterhin gewährleistet", freut sich Andreas Adelberger, Leiter der Beratungsstelle. Denn je komplizierter (Stichwort digitale Revolution) und komplexer (Stichwort Globalisierung) unsere Welt wird, desto mehr Beistand können Verbraucher gebrauchen. Vor allem die Liberalisierung vieler Märkte hat eine neue Unsicherheit geschaffen. Ob unseriöse Kostenfallen im Internet, Stolpersteine bei Mietverträgen oder Tipps zu nachhaltigem Konsum, die Verbraucherzentrale deckt ein breites Spektrum an Themen ab.

Dazu ist ein gutes Netzwerk erforderlich. Die Stammbesetzung von eineinhalb Vollzeitkräften in der Beratungsstelle könnte das nicht alleine leisten. Bewährte Kooperationen mit Ingenieurbüros, Rechtsanwälten oder dem Deutschen Mieterbund stellen kompetente Beratung und Vertretung in den meisten Fällen sicher. Flattern zum Beispiel Abmahnungen ins Haus, weil man versehentlich urheberrechtlich geschützte Inhalte heruntergeladen hat, stellt die Verbraucherzentrale einen Rechtsvertreter, um gegen völlig überzogene Schadensersatzforderungen vorzugehen. Der Mieterbund hilft, wenn Zweifel an der Korrektheit der Nebenkostenabrechnung oder der Renovierungspflicht aufkommen, und die "Thermografie-Aktion" zeigt Hausbesitzern, wie sie Heizkosten sparen können. Wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, muss man nicht unbedingt Peter Zwegat rufen. Auch die Verbraucherzentrale kann helfen, der Schuldenfalle zu entkommen und die Privatinsolvenz abzuwenden.

Vor allem Senioren sind oft das Ziel von falschen Gewinnspielen und betrügerischen Mahnschreiben. Von den berühmten Kaffeefahrten ganz zu schweigen. Sie sollten sich im Zweifelsfall an die Beratungsstelle wenden, genauso wie Opfer aufdringlicher Telefon-Werbung.

Die Verbrauchernzentrale berät aber nicht nur den Einzelnen, sondern betreibt auch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, so wie im Falle des geänderten Rundfunkbeitrags (Kooperation mit dem WDR) oder der neuen "Button-Lösung" gegen Abzocke im Internet. Ein Schwerpunkt ist die Aufklärung an Schulen.

Sollten sich Beschwerden häufen, geht die Zentrale auch gleichsam als "Lobbyist der Verbraucher" rechtlich gegen unseriöse Unternehmen vor. Die Beratungsstelle Velbert ist für den gesamten Nordkreis zuständig. Pro Jahr zählt sie etwa 5000 Anfragen. Die Kosten übernehmen das Land NRW (50 Prozent), der Kreis Mettmann (42 Prozent) und die Stadt Velbert zu 8 Prozent. Einige Leistungen sind trotzdem gebührenpflichtig.

(RP)
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