Ratingen Wirtschaft: Aus Einpendlern sollen Einwohner werden

Ratingen · Der Neujahrsempfang des Unternehmensverbandes Ratingen fand diesmal virtuell statt. Gastrednerin war Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.

 NRW-Ministerin Ina Scharrenbach war Gastrednerin beim Empfang der Ratinger Unternehmer.

NRW-Ministerin Ina Scharrenbach war Gastrednerin beim Empfang der Ratinger Unternehmer.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Es gab sehr viel zu besprechen beim virtuellen Neujahrsempfang des Unternehmensverbandes Ratingen (UVR). UVR-Vorsitzender Olaf Tünkers skizzierte Schwerpunkte, die ihm besonders am Herzen liegen: deutlich mehr Tempo bei der Digitalisierung, kein Nachlassen mit Blick auf das Westbahnprojekt, aus Einpendlern Einwohner machen. Bürgermeister Klaus Pesch habe versichert, dass er pro Jahr 300 neue Wohneinheiten in der Stadt schaffen wolle.

Statt engen Zusammenstehens in der Ratinger Stadthalle gab es in diesem Jahr angesichts der Folgen der Corona-Pandemie eine Videokonferenz. Unter dem Titel „Mit Augenmaß und Pragmatismus: verantwortungsvoll in eine neue Normalität“ skizzierte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, ihre Vorstellungen in einer Zeit, in der die Herausforderung darin bestehe, Unplanbares zu planen.

Ministerin Scharrenbach betonte die Stellung insbesondere der mittelständischen Wirtschaft als Garant für den Wohlstand in NRW. Auch sei es besonders wichtig, dass Innenstädte nicht verwaisten. Daher habe sie für Ende Januar zu einem Innenstadtgipfel eingeladen.

Scharrenbach wies darauf hin, dass die NRW-Regierung das Baurecht schon erheblich entschlackt habe, man zum Beispiel aber auch an vereinfachte Wege der Umwidmung von Gewerbe- in Wohnimmobilien denken müsse, um die Innenstädte lebenswert und lebendig zu erhalten in Zeiten, in denen ausschließlich der Online-Handel boome. Es müsse auf jeden Fall verhindert werden, dass die Innenstädte verwaisten. Problematisch seien in Gebieten wie Ratingen die Grundstückspreise, dort bestimmten hohe Nachfrage und die Knappheit die Preise. Ihr Haus habe vor kurzem mit dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in NRW insgesamt 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, von denen noch 30 Millionen Euro verfügbar seien. Damit könnten die Städte in ihre Zentren investieren und diese stabilisieren. Scharrenbach regte auch an, dass die Städte und Gemeinden in Anlehnung an die Landesinitiative Zukunft Innenstadt kommunale Initiativen gründen, um ihre Zentren zu stärken. Tünkers betonte, dass ihn der Leerstand in der City traurig mache.

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