Schulen in Ratingen Unterrichtsausfall: Kritik an gemeldeten Zahlen

Ratingen · Mangelnde Aktualität, Vertretungskonzept nicht berücksichtigt – Daten aus einer jüngst veröffentlichten Statistik zu Unterrichtsausfall an Schulen bleiben nicht unwidersprochen stehen.

 Daten zu Unterrichtsausfall an der FES lässt die Schulleitung nicht unkommentiert stehen.

Daten zu Unterrichtsausfall an der FES lässt die Schulleitung nicht unkommentiert stehen.

Foto: Achim Blazy (abz)

(köh) Zu Wort gemeldet hat sich in Ratingen Carsten Wallner, neuer Leiter der Friedrich Ebert-Realschule. Hintergrund: Die Schule sei „nicht gut weg gekommen“. Es geht ihm aber nicht vorderhand um potentielle Imageprobleme vor der Anmeldezeit. Vielmehr wirft er Blicke auf Details des Zahlenwerks.

Wallner sagt: „Die auf den ersten Blick erschreckenden Ausfallzahlen beziehen sich auf das Schuljahr 2018/19. Sie liegen damit also drei Jahre in der Vergangenheit. Wie diese Zahlen damals zu Stande gekommen sind, lässt sich rückwirkend schwer nachvollziehen.“ Wallner selbst ist erst seit den vergangenen Sommerferien Schulleiter an der FES. Stand jetzt: „Aktuell haben wir eine sehr gute Lehrerbesetzung.“

Richtig sei allerdings auch: „Genau wie in allen anderen Berufsgruppen kommt es vor, dass Lehrkräfte erkranken, zu Fortbildungen müssen oder aus anderen Gründen kurzfristig ausfallen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, wie eine Schule mit solchen Situationen umgeht.“ Das Modell seiner Realschule: Es greife in solchen Fällen das Vertretungskonzept, das klassische und moderne Möglichkeiten, Unterrichtsausfall gering zu halten, zukunftsweisend miteinander kombiniere.

Ausfallende Lehrer werden nach Möglichkeit durch Kolleginnen und Kollegen des gleichen Faches vertreten. Die Schülerinnen und Schüler haben zudem einen Ordner mit Aufgaben, die in Eigenregie bearbeitet werden können.

So ist auch bei fachfremder Vertretung ein Weiterarbeiten möglich. Zusätzlich wird mit modernen Elementen gearbeitet, wie Wallner weiter berichtet: „Unlängst schaltete sich eine Lehrerin aus der Quarantäne per Videoübertragung ‚live‘ in die Vertretungsstunde der Klasse 10 im Klassenraum dazu, um einen speziellen Rechenweg zu erklären. Statt die Nachmittags-AG eines Kollegen, der ebenfalls in Quarantäne war, komplett ausfallen zu lassen, gab es eine Videokonferenz.“ Zudem stellen fehlende Lehrer Arbeitsmaterialien, Referatsthemen und Lernhilfen online bereit.

Wallners Einschätzung: „Diese Art des digitalen Unterrichts hatten wir bereits im letzten Lockdown erfolgreich umgesetzt, wodurch auch in dieser schwierigen Phase der Unterrichtsausfall auf ein absolutes Minimum reduziert werden konnte.“

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