Ratingen Umsatz-Riese wächst weiter

Düsseldorf · Am Freitag gab es das Richtfest: Im Frühjahr 2011 wird der DKV Euro Service, Marktführer für Tank- und Servicekarten in Europa, an der Balcke-Dürr-Allee die neue Zentrale beziehen. Es gibt eine Kaufoption auf ein weiteres Areal.

Der DKV Euro Service, nach eigenen Angaben Marktführer für Tank- und Servicekarten, fährt weiter temporeich auf der Überholspur. Und so passte es gestern trefflich ins Bild, dass anlässlich des Richtfestes an der Balcke-Dürr-Allee vor allem vom Wachstum die Rede war. Im Frühjahr 2011 werden 325 Mitarbeiter, die bisher am Vogelsanger Weg in Düsseldorf beschäftigt sind, nach Ratingen wechseln.

Ausgelegt ist der Neubau, der rund 10 000 Quadratmeter umfasst, auf 450 Arbeitsplätze. Doch Dr. Karin Fischer, DKV-Hauptgesellschafterin und Vorsitzende des Bauherrn, der Grundstücksgemeinschaft Ratingen/Balcke-Dürr-Allee, betonte, dass man sich bereits die Kaufoption auf ein weiteres, 3500 Quadratmeter großes Grundstück in Ost gesichert habe.

Fischer skizzierte gut gelaunt die Vision, dass sie zum 100. Geburtstag des über 75 Jahre alten Unternehmens den 1000. Mitarbeiter in Ratingen begrüßen werde. Für Fischer sei es ein "bewegender Moment" gewesen, als der Polier den Richtkranz in die Höhe hievte. DKV-Geschäftsführer Alexander Trautmann kündigte an, dass drei neue Tochtergesellschaften in Ratingen angesiedelt werden. Er verkündete mit Blick auf die Zukunft sehr selbstbewusst: "Wir brauchen viel Platz."

Harter Winter, Zeit aufgeholt

Doch zurück zur Gegenwart und damit zur Baustelle: Dr. Stephan Heine, Vorstand des Generalunternehmers Heine AG, erklärte den Gästen, darunter auch viele DKV-Mitarbeiter aus Düsseldorf, dass man zeitlich wieder im Soll sei. Die harten Wintermonate Januar und Februar hätten arge Probleme bereitet, unterstrich Heine, man habe den Rückstand jedoch aufgeholt. Architekt Dr. Peter Ropertz beschrieb die neue DKV-Zentrale so: Nach außen zeige man ein klares, aber nicht überdrehtes Selbstbewusstsein, innen wirke der Bau heiter, hell und offen, ganz auf Kommunikation ausgerichtet. Ropertz stellte klar: "Wir schaffen ein architektonisches Referenz-Gebäude, das durch die Nutzung regenerativer Energien Maßstäbe über die Grenzen Ratingens hinaus setzen wird." Mit Hilfe spezieller Technik entstand auf dem Grundstück im Felsgestein ein Wärmespeicher, der im Winter intensiv genutzt werden kann. Außerdem werden 225 Stellplätze eingerichtet — nicht unerheblich für einen Stadtteil mit chronischem Stellflächen-Mangel. Die Investitionssumme für den Büro-Komplex liegt dem Vernehmen nach deutlich im zweistelligen Millionen-Bereich.

Die DKV-Führungscrew dankte vor allem Bürgermeister Harald Birkenkamp für die schnelle Abwicklung der behördlichen Schritte. DKV-Hauptgesellschafterin Fischer soll mit dem Auftreten der Stadtverwaltung Düsseldorf mit Blick auf Expansionsmöglichkeiten in der Landeshauptstadt nicht gerade begeistert gewesen sein. Kurzum: Ratingen schlug zu und nutzte diese Chance mit der Gewerbefläche an der Balcke-Dürr-Allee.

Der DKV Euro Service erwirtschaftete im Jahr 2009 einen Umsatz von knapp vier Milliarden Euro.

(RP)
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