Ratingen SG Ratingen spielt nur „Standhandball“

Ratingen · Trainer Khalid Khan ist nach dem 25:26 in Rheinbach stinksauer. Es ist die erste Niederlage für das Löwenrudel.

 Yannik Nitzschmann (r.) gehörte für Trainer Khalid Khan zu den ganz wenigen Spielern des Löwenrudels, die in Rheinbach Normalform erreichten.

Yannik Nitzschmann (r.) gehörte für Trainer Khalid Khan zu den ganz wenigen Spielern des Löwenrudels, die in Rheinbach Normalform erreichten.

Foto: Blazy

Khalid Khan ist bedient. Und das restlos. Gerade einmal drei Spiele hat die Mannschaft der SG Ratingen in der Handball-Niederrheinliga gebraucht, um ihren Trainer auf die Palme zu bringen. „Die zweite Halbzeit beim Sieg in Korschenbroich war schon schlecht“, sagt Khan, „das letzte Spiel gegen die Wölfe Nordrhein auch. Und jetzt war es noch schlechter – und wir haben die Quittung bekommen.“ Denn das Löwenrudel kassiert beim TV Rheinbach eine schmerzhafte 25:26-Niederlage.

Und das, obwohl die Ratinger bis zur 45. Minute fast durchgängig in Führung waren, manchmal mit bis zu drei Toren. „Meine Mannschaft hat nach jeder Führung aber das ohnehin schon extrem niedrige Tempo noch weiter runtergeschraubt“, betont Khan. „So haben wir nie die Kontrolle gehabt.“

Abwehr und Torhüter spielten wieder gut, 25 Gegentreffer sind zu verschmerzen. Doch vorne vergaben die Ratinger wieder reihenweise Großchancen. „Wir müssen eigentlich mit sechs oder sieben Toren Vorsprung in die Pause gehen“, betont Kapitän Kai Funke. „Dann wird das auch nicht mehr spannend.“ Weil die Ratinger jedoch so viel vergaben, brachten zwei Tore zum Ende der ersten Hälfte gerade einmal eine mickrige 15:14-Führung. „Das war einfach pomadig, wir haben Standhandball gespielt“, sagt Khalid Khan. „In dieser Verfassung haben wir in dieser Liga nichts zu suchen. Ich verstehe nicht, warum die Mannschaft die bislang sehr guten Trainingsleistungen nicht in den Spielen auf die Platte bringen kann. Wir spielen so langsam wie eine Altherrenmannschaft in den siebziger Jahren. Wenn wir unsere Spielweise nicht sehr bald komplett ändern, kriegen wir richtig Probleme.“

Denn so wurde aus einer Führung plötzlich ein Rückstand, dem das Löwenrudel gegen Spielende hinterher laufen musste. Nach dem 23:25 trafen erst Filip Lazarov per Siebenmeter und Marcel Müller 45 Sekunden vor dem Ende. Rheinbach nahm eine Auszeit und traf, angefeuert von den zahlreichen Zuschauern, zehn Sekunden vor Schluss zum 26:25. Der anschließende Ballbesitz brachte den Ratingern nichts mehr – es war zu spät.“

„Dabei haben wir einen klaren Matchplan“, betont Kai Funke. „Der wird nur aktuell nicht umgesetzt. Im Angriff haben wir leider nichts gerissen. Das war ein ordentlicher, aber unnötiger Schuss vor den Bug.“ Trainer Khan wird jetzt vor allem an Zuständigkeiten arbeiten müssen: „Die Hierarchien stimmen noch nicht, unsere Leistungsträger bringen ihre Leistung nicht. Ich werde da wieder einiges ansprechen müssen.“

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