Bauprojekt Tiefenbroicher Straßen verändern ihr Gesicht

Die CDU-Fraktion betont, dass Wohnungen und Kita wichtig für den Stadtteil seien. Die Stadt spricht sogar von einem Bekenntnis.

 Die Stadt wird zusammen mit der Wogera den Wohnungsbestand Am Feldkothen 5 bis 15 (links) und am Alten Kirchweg 43 bis 51 (rechts) erneuern.

Die Stadt wird zusammen mit der Wogera den Wohnungsbestand Am Feldkothen 5 bis 15 (links) und am Alten Kirchweg 43 bis 51 (rechts) erneuern.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Lob kam schnell – und man ist von den Plänen überzeugt. „Natürlich freuen wir uns über diese guten Nachrichten zu Beginn des Jahres“, betonte Ina Bisani, CDU-Ratskandidatin für Tiefenbroich. Wie bereits berichtet, wird die Stadt gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) den Wohnungsbestand Am Feldkothen 5 bis 15 und am Alten Kirchweg 43 bis 51 erneuern und dazu noch einen neuen Kindergarten bauen.

Auf dem 4600 Quadratmeter großen Areal werden in einem Neubau kleine, barrierefreie und familiengerechte Wohnungen entstehen. Ein Umbau der bestehenden Wohnungen in fünf Gebäuden ist weder technisch noch wirtschaftlich umsetzbar. Das hatten Bürgermeister Klaus Pesch, Wogera-Vorstandsvorsitzender Volkmar Schnutenhaus, Jugenddezernent Rolf Steuwe und Baudezernent Jochen Kral bei der Vorstellung der konkreten Pläne betont.

Die Kita wird als Einrichtung mit vier Gruppen gebaut. Insgesamt machen damit das familienfreundliche Neubauvorhaben und der bereits gut besuchte Mehrgenerationentreff den Stadtteil wieder zu einem attraktiven Wohnort.

„Wir danken unserem Bürgermeister, dass er auch hier die Projekte voranbringt“, erklärte Wolfgang Diedrich, Ratsherr für Tiefenbroich. „Und gerade im Kita-Bereich sind wir froh, dass in Ratingen in den nächsten zwei Jahren rund 600 neue Kita-Plätze geschaffen werden.“ Die CDU weiß, dass dies Pluspunkte bei der Kommunalwahl geben kann.

Die Standortsuche habe sich zunächst schwierig gestaltet, berichtete Pesch, gemeinsam mit der Wogera habe man eine gute Lösung gefunden. Zurzeit stehen auf dem 4.600 Quadratmeter großen Grundstück fünf Gebäudekomplexe mit insgesamt 22 Wohnungen – allesamt entstanden in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Diese Wohnungen sind nicht mehr zeitgemäß. Ein entsprechender Umbau mit den erforderlichen Grundanpassungen sowie einer energetischen Modernisierung seien weder technisch noch wirtschaftlich darstellbar, befand Schnutenhaus. Man arbeite schon seit Jahren an Plänen für eine Neugestaltung des Areals.

Konkret bedeutet dies: In dem Neubau entstehen 26 moderne Wohnungen. Vorgesehen ist ein Mix aus kleinen und aus familiengerechten Wohnungen jeweils in barrierefreier Bauweise für alle Altersgruppen. Die Kita wird als Einrichtung mit vier Gruppen gebaut.

Der Bedarf an Kita-Plätzen sei generell sehr hoch, betonte Erster Beigeordneter Rolf Steuwe, für den Neubau sind 64 Ü 3-Plätze und 16 U 3-Plätze vorgesehen. Für jede Gruppe stehen rund 300 Quadratmeter Außenfläche zur Verfügung. Kollege Kral sieht die Planungen mit Kita und Wohnungen als klares Bekenntnis zum Stadtteil Tiefenbroich. Aus seiner Sicht passt die Gebäudearchitektur sehr gut zu diesem Standort.

Pesch wiederum betonte, dass man mit Blick auf den Bedarf an Kita-Plätzen immer wieder aktuelle Zahlen abfragen und auch Prognosen aufstellen müsse, um die Politik auf dem Laufenden zu halten. Möglicherweise könnte in Tiefenbroich noch einmal neu justiert werden. Ausschließen will man das nicht.

Die Wogera hat zurzeit 2044 Wohnungen im Bestand – und arbeitet weiter an der Zukunft. In der Prioritätenliste der Bauvorhaben steht die Ratinger Tafel ganz oben. Da die vorhandenen Räume an der Grütstraße für den Betrieb zu klein geworden sind, entwickelte der Vorstand des Tafel-Vereins gemeinsam mit der Stadtspitze und der Wogera in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro „LückerBeckmann“ Pläne für einen Ersatzbau an einem neuen Standort. In diesem Jahr soll gebaut werden.

Die neuen Räumlichkeiten werden auf einer Grundstücksfläche im Bereich Am Stadion entlang der Weststrecke entstehen – dies auf 1500 Quadratmetern Grundstücksfläche. Der Hallenbau hat eine Grundfläche von 550 Quadratmetern zur Lagerung und Verteilung von Waren.

Und es gibt noch ein drittes Bauprojekt: Auf dem Grundstück Hans-Böckler-Straße/Gartenstraße ist die Errichtung von drei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage und 38 barrierefreien Mietwohnungen vorgesehen, die den Mitgliedern der Genossenschaft überlassen werden sollen.

Um das Mehrgenerationen-Wohnen zu fördern, ist geplant, eine separate Vergaberichtlinie zu beschließen, um so die Personengruppen „junge Familien und Alleinerziehende mit Kind“, „Best Ager“ und „Senioren“ gleichermaßen versorgen zu können. Das Raumprogramm sieht Wohnflächen zwischen 38 und 111 Quadratmetern vor.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2020 will man mit dem Bau beginnen. Da das Vorhaben an den neu zu gestaltenden Park zwischen Wallstraße, Beamtengässchen und Hans-Böckler-Straße grenzt, will man das Ganze „Park-Quartier“ nennen.

Das Investitionsvolumen für alle drei Projekte liegt bei insgesamt rund 20 Millionen Euro.

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