Übung für den Notfall Warum „Marsmännchen“ im Supermarkt in Ratingen einkaufen

Ratingen · Kunden in einem Real-Supermarkt in Ratingen trauten am Dienstag kaum ihren Augen: Männer in roten Schutzanzügen tummelten sich an der Frische-Theke, am Gemüsestand und in den Gängen. Was zunächst lustig aussieht, hat einen ernsten Hintergrund.

So übt die Feuerwehr für den Ernstfall
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So übt die Feuerwehr für den Ernstfall

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Foto: Feuerwehr Ratingen

Zugegeben, es ist schon ein amüsantes Bild, das die Spezialeinheit der Feuerwehr Ratingen am Dienstag abgab. Mit roten Vollschutzanzügen mussten die Experten unter realen Bedingungen in einem Supermarkt einkaufen.

Tatsächlich hatten die Männer und Frauen der Feuerwehr Ratingen geplant, mit allen Kollegen einen Grillabend zu machen. Dafür fehlte jedoch das nötige Grillgut. „Damit an dem Tag auch gleichzeitig eine Übung absolviert wird, sind die Kollegen dann in voller Montur mit Schutzanzügen einkaufen gegangen“, sagte Feuerwehrsprecher Jan Neumann. Dabei ging es auch darum, auf den Notfall vorbereitet zu sein. Bei der Aktion handelte es sich nämlich um eine Übung des Zuges für atomare, biologische und chemische Gefahren.

„Das Problem für die Einsatzkräfte ist dabei die schwierige Kommunikation, die eingeschränkte Sicht- und Handlungsfähigkeit und die Bewegungseinschränkung“, sagte der Feuerwehrsprecher. Diese Übungen müssen regelmäßig absolviert werden. Die Situation im Supermarkt habe sich dafür angeboten. „Die Kollegen mussten sich über Funk austauschen und sich teilweise auch mit dem Personal unterhalten können. Unter den Schutzanzügen ist das nicht so leicht“, erklärte Neumann die Schwierigkeiten.

Damit keiner der Kunden womöglich denken konnte, dass die Lebensmittel in dem Supermarkt kontaminiert oder verseucht sind, begleitete ein Feuerwehrmann die Kollegen in den roten Anzügen und klärte die Kunden im Markt über die Übung auf.

Die Feuerwehrmänner aus Ratingen haben laut Neumann ihre Aufgabe „prächtig“ gemeistert, sodass es am Ende zum Bezahlen an die Kasse ging. „Natürlich musste man sich in der Schlange anstellen, so wie es sich gehört.“

Als Belohnung durften die Feuerwehrangehörigen später den Einkauf beim Grillen verzehren. Die übrigen Kunden im Supermarkt konnten sich das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen.

Die Übung der Feuerwehrmänner aus Ratingen ist nicht die einzige dieser Art. Bereits im Februar sorgten Feuerwehrmänner in Duisburg mit einer ähnlichen Aktion für Aufsehen.

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