Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Streit um einen Supermarkt

Ratingen · In Hösel reden sich die Menschen zurzeit die Köpfe heiß - und zwar bezüglich der Frage, was denn aus dem Goldkuhle-Gelände werden soll. Die Umgestaltung des großen Areals ist ein Schlüsselprojekt für den Stadtteil. Man kann sich Wohnungen an dieser Stelle vorstellen, auch ein Zentrum für Handwerker.

Über allem schwebt jedoch die Frage, ob auf dem Gelände ein Supermarkt untergebracht werden soll. Die FDP hat da eine klare Meinung: Tim-Eric Jope betonte unlängst im Bezirksausschuss, dass ein zweiter Lebensmittelmarkt das Hösel-Center stark gefährden würde. Jope erklärte im Ausschuss: "Bevor Kaiser's ins Hösel-Center kam, hatten wir zwei Spar-Läden und einen kleinen Rewe-Markt (heutiger Standort von Radio Stein). Alle sind nach der Eröffnung von Kaiser's verschwunden." Dieser Supermarkt habe die anderen Märkte sozusagen absorbiert.

Jope: "Wer das nicht glaubt, der kann gerne auf unsere Nachbarstadt Heiligenhaus schauen." Seit der Eröffnung des Rewe-Marktes in Grün-Selbeck stehe dort die Innenstadt leer, urteilt der Politiker. Er betont, dass er die Ansiedlung eines zweiten großen Lebensmittelmarktes in Hösel für fahrlässig halte, denn "dies gefährdet den Kern von Hösel und damit auch alle übrigen Einzelhändler, die im Hösel-Center ihr Geschäft betreiben".

Jope steht mit dieser Meinung nicht alleine da. Auch Bürgermeister Klaus Konrad Pesch hat mit Blick auf einen Supermarkt auf dem Goldkuhle-Gelände größte Bedenken. Die Gefahr, den Standort Hösel-Center zu schwächen, sei sehr groß, betonte der Verwaltungschef.

Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass man aus diesem Areal trotz schwieriger Gemengelage ein sehr ordentliches Projekt machen kann. Vor allem die Idee, dort Handwerker anzusiedeln, hat durchaus Charme. Denn viele Gewerbetreibende suchen neue Standorte.

Wann das Projekt an den Start gehen kann, ist jedoch völlig offen. Und in der Politik besteht noch kein Konsens bezüglich der zentralen Frage, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Nur in einem Punkt herrscht Einigkeit: Das Hösel-Center darf nicht in eine Krise geraten. Denn leerstehende Läden wären ein verheerendes Signal.

(RP)
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