Ratingen/Langenfeld Streik: Briefverteilzentrum ist Sperrbezirk

Ratingen/Langenfeld · Gestern, 9 Uhr, vor dem Postverteilzentrum in Langenfeld, das auch für Ratingen zuständig ist. Das Tor zum Hof ist geöffnet. Rechts ein Banner: "Wir zahlen die besten Löhne" und links: "Top-Arbeitgeber Deutsche Post".

Auf dem Hof stehen gelbe Transporter mit der Aufschrift DHL. Daneben rollen Fahrzeuge privater Speditionen. Menschen sind nicht zu sehen. Lediglich durch das Tor an der Laderampe schiebt ein Mann Paletten mit gelben Kisten durch den Gang. Vor dem Tor ist ein Verdi-Stand aufgebaut. Weiter darf die Redaktion nicht vordringen. Laut Pressestelle der Deutschen Post AG ist das Betreten und Fotografieren des Briefverteilzentrums während des Streiks verboten. "Wir wollen keine weiteren Störungen für die Mitarbeiter", sagt Dieter Pietruch, Sprecher der Post. Unter dem Dach des Gewerkschaftszelt sitzt Marion Reincke von der Niederlassung Brief Düsseldorf, zu der rund 5000 Mitarbeiter zählen. "Wir sind 24 Stunden hier vor Ort", sagt sie, "und zeigen vor allem Präsenz, erinnern daran, dass gestreikt wird und dass wir uns nicht einschüchtern lassen."

Mario Reincke hat Angst um ihren Job und um ihre Rente, ebenso wie ihr Kollege, der nicht genannt werden möchte, aber wacker am Stand aushält. Vor den Toren des Verteilzentrums beobachten sie, was passiert, registrieren vor allem viele private Speditionen. Aushilfskräfte würden ihnen auffallen, so die Streikenden.

"Ob die Fahrzeuge etwas bringen oder abholen, können wir nicht sagen", kommentieren sie einen einfahrenden Riesen-Lkw. Auch die Mitglieder der Gewerkschaft dürfen nicht aufs Gelände.

(RP)
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