Ratinger Entscheidung Stichwahl: Pesch bleibt Bürgermeister

Ratingen · Der Amtsinhaber setzte sich gegen seinen Herausforderer durch – mit 52,1 Prozent. Rainer Vogt holte 47,9 Prozent. Bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen sah das Ganze noch ganz anders aus.

 Das neue Rathaus an der Minoritenstraße ist die Schalt- und Verwaltungszentrale. Die Politik verfügt in dem Gebäude über eigene Räumlichkeiten. Klaus Pesch bleibt Chef der Verwaltung.

Das neue Rathaus an der Minoritenstraße ist die Schalt- und Verwaltungszentrale. Die Politik verfügt in dem Gebäude über eigene Räumlichkeiten. Klaus Pesch bleibt Chef der Verwaltung.

Foto: Achim Blazy (abz)

Rainer Vogt, Bürgermeister-Kandidat der Bürger Union (BU), hat die Stichwahl gegen Amtsinhaber Klaus Pesch (CDU) zwar verloren, aber er kam sich angesichts des recht knappen Ergebnisses doch wie ein Sieger vor.

„Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ich dieses Ergebnis erreichen würde“, meinte der Politiker, „ich hatte gedacht, dass ich vielleicht irgendwo bei 35 Prozent landen werde.“ Doch es kam anders, und aus Sicht von Vogt, der ja „nicht der Verwaltungsprofi wie Klaus Pesch ist“, mutete das Kopf-an-Kopf-Rennen schon wie eine „schallende Ohrfeige“ für Pesch an. Vogt holte stattliche 47,8 Prozent, die dem „Amtsinhaber stark zu denken geben sollten“.

Der neue und alte Verwaltungschef blickte unterdessen bereits nach vorn. Seine Aufgabe werde es sein, mit Blick auf die Arbeit mit den Fraktionen „zu einen und nicht zu spalten“. Er werde in den kommenden Tagen zahlreiche Gespräche führen, und er habe sich bereits die einzelnen politischen Programme angeschaut. Pesch räumte ein, dass er sich mit Blick auf das Wahlergebnis doch mehr erhofft hatte. „Doch die Entscheidung ist nun gefallen, und es zeigt sich auch, dass bei einer Stichwahl vieles möglich ist“, betonte Pesch, der am Dienstag bereits die nächste Hauptausschuss-Sitzung leitet.

Bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen sah die Stimmungslage noch ganz anders aus: Pesch vereinte 16433 Stimmen auf sich, 3092 weniger als im Wahljahr 2014, in dem er von vier Parteien nominiert worden war.

Für die absolute Mehrheit reichte es nicht. Der Stimmenanteil lag bei 41,5 Prozent. Gegenüber seinen Herausforderern konnte er sich aber deutlich absetzen. Vogt erreichte mit 7490 Stimmen 18,9 Prozent und zog damit in die Stichwahl ein.

Bei den vier vorhergehenden Bürgermeisterwahlen war es zuletzt im Jahr 2004 zu einer Stichwahl zwischen den Kandidaten der CDU und der Bürger Union gekommen. Der Vorsprung des Kandidaten der CDU betrug damals 6,9 Prozentpunkte.

In den Wahljahren 1999 und 2014 wurde die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen bereits im ersten Wahlgang erreicht. Im Jahr 2009 reichte die relative Mehrheit aus, um das Amt des Bürgermeisters antreten zu können.

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