Schwimmen Stadtwerke wollen Hallenbad erweitern

Ratingen · Der Aufsichtsrat gibt eine Studie in Auftrag: Man will mehr Schwimmzeiten, aber keine Konkurrenz zum Allwetterbad schaffen.

 „Durch die immer weiter steigenden Bedarfe von Vereinen sowie von Schülern wurde mit der Zeit die öffentliche Nutzung immer weiter eingeschränkt“, teilt der Aufsichtsrat der Stadtwerke in einem Schreiben mit. Möglicherweise wird es einen Erweiterungsbau geben.

„Durch die immer weiter steigenden Bedarfe von Vereinen sowie von Schülern wurde mit der Zeit die öffentliche Nutzung immer weiter eingeschränkt“, teilt der Aufsichtsrat der Stadtwerke in einem Schreiben mit. Möglicherweise wird es einen Erweiterungsbau geben.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Gespräche hinter verschlossenen Türen gibt es schon seit längerer Zeit, jetzt folgt die offizielle Erklärung von Gerold Fahr (CDU), Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Ratingen. So habe sich das Gremium mit der Zukunftssicherung der Ratinger Bäder beschäftigt. Im Vordergrund steht das Hallenbad in Mitte, das aus den 70er Jahren stammt. Fahr betont in einem Schreiben, das der RP vorliegt: „Durch die immer weiter steigenden Bedarfe von Vereinen sowie von Schülern wurde mit der Zeit die öffentliche Nutzung immer weiter eingeschränkt. Als Betreiber der Ratinger Bäder ist es eine Aufgabe der Stadtwerke, die Förderung des Schul- und Vereinsschwimmens dauerhaft und unterbrechungsfrei zu sichern.“

Aber auch eine Ergänzung von modernen, zielgruppenorientierten Freizeit- und Wellnessangeboten sowie gesundheitsfördernden Kursen sei mit Blick auf eine steigende Attraktivität für Schwimmer und Besucher erforderlich. Nun wird eine Studie in Auftrag gegeben, in der geklärt werden soll, was am Standort in Mitte gebraucht wird und umgesetzt werden kann. Was nicht in der Erklärung steht: Offenbar denkt man konkret an einen Erweiterungsbau. Das Ergebnis der Expertise soll die Grundlage für eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung sein.

Intern heißt es auch, dass man keine Konkurrenz zum Lintorfer Allwetterbad schaffen will, das mit deutlich mehr als 200.000 Besuchern pro Jahr längst an seine Grenzen stößt.

Man will in Mitte mehr Schwimmzeiten schaffen – auch für Kunden, die nicht unbedingt nach Lintorf fahren wollen.

Dies wird demnächst – zumindest zeitweise – aber notwendig sein: Ab dem 10. Dezember müssen Schwimmer längere Zeit auf ihr geliebtes Hobby im Hallenbad Mitte verzichten. Grund: Der Hubboden im Hauptbecken muss erneuert werden.

Wojciech Hrabowski, bei den Stadtwerken Abteilungsleiter für den Bäder- und Saunabereich, hat bereits bestätigt, dass im Bad eine größere Maßnahme anstehe, die unbedingt angepackt werden müsse.

Die gute Nachricht: Er geht felsenfest davon aus, dass das Hallenbad Mitte ab dem 2. Januar 2019 wieder öffnen wird. Vereine und Schulen seien bereits informiert worden.

Der Hubboden ist mit Glasfaserplatten ausgestattet, die angesichts des Alters ausgetauscht werden müssen. Der Boden ist verstellbar und kann eine Tiefe von 1,80 Meter erreichen. Es ist aber auch eine Tiefe von nur 40 Zentimetern möglich. Der variable Hubboden ermöglicht Kurse wie Aqua-Cycling, die sehr beliebt sind.

Nach Angaben von Hrabowski wurde eine Fachfirma mit der Maßnahme beauftragt, die Vorbereitungen laufen bereits. Die Kosten belaufen sich auf eine Summe im hohen fünfstelligen Bereich.

Wer nicht aufs Schwimmen verzichten will, der kann also ins Lintorfer Allwetterbad ausweichen. Ob die Frühschwimmer des Hallenbades Mitte dies tun werden, ist allerdings fraglich.

In Lintorf sei deutlich mehr Betrieb, dort könne man nicht in Ruhe seine Bahnen ziehen, hieß es. Kritik gab es am Zeitpunkt der Maßnahme, schließlich sei das Hallenbad Mitte ja im Sommer geschlossen, „dann hätte man doch den Boden erneuern können“.

Hrabowski betonte: „An diese Möglichkeit hatten wir natürlich auch gedacht, doch die Firma, die in ganz NRW unterwegs ist, hatte einfach keine Kapazitäten frei. Uns ist es wichtig, dass wir den Boden rechtzeitig erneuern, damit keine Gefahren entstehen.“

Im Hallenbad Mitte kann man individuell trainieren: Es bietet mit einem Lehrschwimmbecken, einem 25-Meter-Schwimmbecken und abtrennbaren Sportbahnen sowie einer Sprunganlage mit Ein-Meter- und Drei-Metter-Brettern „den richtigen Rahmen für jedes Level“, heißt es bei den Stadtwerken.

Das Programm umfasst neben der klassischen Schwimmausbildung auch Aqua-Cycling, Aqua-Jogging oder Aqua-Duathlon sowie Aqua-Sport für Senioren.

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