Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann
EILMELDUNG
Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann

Ratingen Stadttor: Wirbel um Betonteile

Ratingen · In der Baugrube des Stadttores wurden Betonklötze abgeladen. Anwohner vermuten, dass dort Bauschutt zerkleinert werde. Doch Abriss- und Baufirma stellen klar: Die Blöcke dienen nur zur Absicherung der Nachbarhäuser.

 Die abgeladenen Betonklötze dienen in der Baugrube als Widerlager für die beiden schwarzen Hausstützen.

Die abgeladenen Betonklötze dienen in der Baugrube als Widerlager für die beiden schwarzen Hausstützen.

Foto: Achim Blazy

Die Baustelle des neuen Stadttores hatte beinahe ihren ersten Skandal: Die Abbruchfirma nutze die Baugrube als Recycling-Hof, vermuteten Anwohner. Dort hätten Lastwagen Betonklötze aus anderen Baustellen in die Grube gekippt, um ihn dort zu zerkleinern und abzutransportieren.

 Günter Trefz staubt seine Spielwaren ab – mehrmals täglich.

Günter Trefz staubt seine Spielwaren ab – mehrmals täglich.

Foto: Blazy, Achim

Auch gestern Morgen wurden Betonblöcke per Container auf die Baustelle gefahren. Nach Auskunft von Mitarbeitern sei dies die letzte Fuhre gewesen. Auf der Baustelle in Düsseldorf sei es "zu eng" fürs Zerkleinern gewesen. Anwohner und Einzelhändler sind auf den Barrikaden.

Doch Johannes Bekker, Chef der Immo Vero GmbH, beruhigte die Gemüter: Die Betonklötze dienten nur als Fundament für die Stützen, die man sicherheitshalber an die angrenzende Bebauung angebracht habe. Das sei wichtig, weil man nun beginne, das alte Fundament des Kaufhauses auszugraben.

Bekker betonte: "Es wird dort nichts recycelt oder so was, es gibt keinen Bauschutt aus anderen Baustellen. Thomas Schneckenberg, zuständiger Bauleiter der Abrissfirma P&Z, bestätigte das und stellte klar, dass ein derartiges Recycling mitten in der Stadt gar nicht zulässig sei. Man habe in Düsseldorf zwei eigene Flächen, um Bauschutt zu zerkleinern. Gegen "Einzelläufer", sprich Mitarbeiter, die Nebengeschäfte betrieben, sei man aber machtlos. Die Betonklötze dienten als Widerlager für die Stützen, die die Giebel der Nachbarhäuser sichern. Dann könne man damit beginnen, den restlichen Schutt abzufahren.

Vom Bauordnungsamt der Stadt hieß es gestern auf Anfrage, dass nichts Ungewöhnliches bekannt sei. Man habe aber ein Auge drauf.

Nach Angaben von Bekker ist man immer noch voll im Zeitplan. Wenn das Fundament weg sei, beginne man sofort mit den Bauarbeiten. Eine Verzögerung durch den Wechsel des Generalplaners (RP berichtete) gebe es nicht. Es habe nur interne Änderungen und Optimierungen bei den Abläufen vorgenommen, die Architektur bleibe bestehen. Bekker verwies im übrigen auf die regelmäßigen Treffen mit IHK und Einzelhandel, bei denen Informationen ausgetauscht würden: Die Treffen stünden jedermann offen. Noch also müssen die Nachbarn mit Lärm, Dreck und Staub leben.

Günter Trefz vom nahen Spielwarenladen: "Wir müssen täglich mehrmals putzen. Der gesamte Laden ist ständig verstaubt." Dass eine Baustelle nun einmal nicht ganz sauber angewickelt werden kann, ist ihm klar. Und wie seine Kollegen freue er sich auf den neuen Frequenzbringer, wenn in einem Jahr das Stadttor eröffnet. Was ihn besonders ärgert: Von der Baufirma sei seinerzeit zugesagt worden, mit Wasserwerfern den Staub zu binden. Die jedoch seien nur beim Abriss zu sehen gewesen.

Seitdem der Betonmüll zerkleinert werde, stiegen Staubschwaden ungehindert auf. Gestern Morgen war Manuela Kessler (Metzgerei und Partyservice Möllmann), Sprecherin der IG Ratinger Einzelhandel, mit einem Vertreter einer Ratinger Gebäudereinigungsfirma unterwegs.

Man wolle Fassaden und Schaufenster reinigen lassen. Kommende Woche soll ein Angebot vorliegen, das an Immo Vero geschickt werden soll. Bei einer Info-Veranstaltung habe man die Baufirma so verstanden, dass sie für eine Reinigung aufkommt. Frage des Tages

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort