Ratingen Stadttor voll im Zeitplan

Ratingen · Auch nach dem Wechsel des Generalplaners sind die Bauarbeiten fürs neue Stadttor im Zeitplan. Die Grube ist fast komplett ausgehoben, danach wird das Fundament gegossen. Zwei Mieter fehlen noch. Über 80 Anfragen.

Immer noch ist die Baustelle am ehemaligen Kaufhaus Aufterbeck die Hauptattraktion in der Stadt: Beim Stadtbummel drücken sich noch die Dumeklemmer die Nasen an den Bauzäunen platt. Das Ausheben der Baugrube fürs neue Stadttor ist in der Endphase, wie gestern Johannes Bekker, Chef der Immo Vero GmbH, sagte.

Und: "Wir sind immer noch im Zeitplan." Die Immo Vero hält für den Bauherrn, die Van Deursen-Group aus Holland, die Fäden in der Hand und kümmert sich auch um die Mieter. Zwei fehlen noch.

Wie geplant hatte man das alte Kaufhaus beim Abriss in den Keller fallen lassen. Diese spätere Baugrube wird derzeit noch ausgehoben. Etwa Ende dieser Woche oder Anfang kommender Woche rechnet Bekker mit der Fertigstellung. Denn gleichzeitig mit dem Aushub müssen die Wände befestigt werden, "damit sich die Grube nicht selbstständig macht." Teilweise, wie am Steinhausgässchen, wurden Betonsäulen als Stabilisierung in den Boden gegossen — ein übliches Verfahren.

Es wurde vor Jahren auch beim Bau des Ärztehauses an der Mülheimer Straße angewandt. Doch im Gegensatz zum Ärztehaus haben auf die Erbauer des Stadttores keine Überraschungen im Boden gewartet: "Wir bauen auf Fels", sagte Bekker. Das sei auch gut so. Schon das Kaufhaus habe auf Fels gestanden. Bis auf die Räume für die Sprinkleranlage, für die man ein zweites Kellergeschoss graben müsse, werde das Stadthaus auf gleichem Kellerniveau stehen wie einst Aufterbeck.

Rohbau kann beginnen

Noch ist ein Baggerfahrer damit beschäftigt, die Grube mit den Resten des Kaufhauses auszuheben. Ein Lastwagen nach dem anderen verlässt das Gelände. Ist die Grube leer, werde man sofort mit dem Fundament beginnen, sagte Bekker. Dann gehe es übergangslos in die Rohbauphase.

Es gebe zwar hier und da "kleine Verschiebungen" im Zeitplan, doch das sei normal und ändere nichts am vorgesehenen Übergabetermin Ende 2013. Dann könne natürlich auch die Eröffnung stattfinden. Es könne allerdings sein, dass die Mieter lieber erst Anfang 2014 eröffnen wollten, das sei ihnen überlassen. Thema Mieter: Noch nichts Neues gebe es von den beiden, insgesamt 330 Quadratmeter großen Einheiten, die neben C&A und Rossmann vergeben zu sind. "Wir haben uns zunächst auf die Magneten konzentriert", so Bekker. Mit den beiden übrigen Mietern könne man sich Zeit lassen. Allerdings habe es sehr viele Gespräche gegeben und man sei auf einem guten Weg. Man wolle die beiden Geschäfte passend zum C&A-Konzept aussuchen. Das könnten hochpreisige Textiler sein, aber auch Accessoires- oder Parfüm-Läden.

Bekker macht sich da überhaupt keine Sorgen und sieht sich auch nicht unter Zeitdruck. Immerhin habe es übe 80 Anfragen gegeben. Das Interesse, sich im Eingangsbereich der Innenstadt niederzulassen, sei nach wir vor sehr groß.

Der Wechsel des Generalplaners (RP berichtet) habe übrigens keinen Einfluss auf Fortgang und späteres Aussehen des Stadttores. Drees & Sommer, der Nachfolger von Iandus (Düsseldorf), sei ein erfahrenes renommiertes Unternehmen. Es ist an 33 Standorten weltweit vertreten und betreut mit seinen 1350 Mitarbeitern rund 620 Bauvorhaben und Immobilienprojekte. Zu den Projekten gehören unter anderem das Düsseldorfer Bürohochhaus Sky-Office, die Hauptverwaltungen der Telekommunikationsriesen Vodafone und E-Plus, die Fachhochschule Düsseldorf, der Design- und Kulturstandort Zollverein in Essen und das Toyota-Formel 1-Entwicklungszentrum in Köln-Marsdorf.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort