Spende in Höhe von 30.000 Euro Sparkasse HRV unterstützt die Tafelstandorte

Die Tafelstandorte Hilden, Ratingen und Velbert erhielten nun jeweils 10.000 Euro aus dem Zweckertrag des PS-Los-Sparens. Das Geld wird dringend gebraucht.

 Vertreter der Sparkasse konnten den Tafeln mit insgesamt 30.000 Euro unter die Arme greifen.

Vertreter der Sparkasse konnten den Tafeln mit insgesamt 30.000 Euro unter die Arme greifen.

Foto: Sparkasse

Energiepreise, Dienstleistungen, Lebensmittel: Die seit Monaten herrschende Inflation hat in nahezu allen Bereichen des Alltags die Preise steigen lassen. Was zum Teil schon für Normalverdienende zum Kraftakt wird, ist für Menschen mit wenig Einkommen kaum zu stemmen. Dies betrifft arbeitslose Menschen ebenso wie all diejenigen, die nur eine kleine Rente beziehen – und es betrifft auch die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind.

Dass der Bedarf an Unterstützung gestiegen ist, merken auch die Tafeln. Um deren Arbeit in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, hat die Sparkasse den Tafeleinrichtungen in Hilden, Ratingen und Velbert nun jeweils 10.000 Euro aus dem Zweckertrag des PS-Los-Sparens überreicht. Christoph Smolka, Firmenkundendirektor der Sparkasse, und Anette Singscheidt, die das Thema PS-Zweckertragsspenden betreut, begrüßten dazu Vertreter aller drei Einrichtungen und nutzten das Treffen auch dazu, sich über die aktuelle Situation der Tafeln zu informieren.

In allen drei Städten ist mit den Geflüchteten aus der Ukraine eine neue und auch recht große Kundengruppe hinzugekommen – für die Tafeln eine materielle, aber auch personelle und organisatorische Herausforderung. Auch viele ältere Menschen haben im vergangenen Jahr erstmals das Angebot der Tafel genutzt. Die hohen Energiekosten sorgen dafür, dass für Lebensmittel weniger Geld zur Verfügung steht. Die Kundenzahl ist dadurch stark gestiegen: In Hilden zum Beispiel betreut die Tafel nun 430 Menschen aus der Ukraine, die Zahl der Kundinnen und Kunden der Tafel Niederberg hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Darauf musste reagiert werden: etwa mit einer Ausweitung der Ausgabezeiten und mit der Rekrutierung weiterer ehrenamtlicher Helfer, zum Teil sogar mit Aufnahmestopps.

Mit „normaler“ ehrenamtlicher Arbeit ist es dabei teilweise nicht mehr getan: „Man mutiert sozusagen vom Verein zum Kleinbetrieb“, so beschreibt es Hubert Bader, Geschäftsführer beim SKFM Hilden e. V., der die Tafel betreibt. Arbeitszeiten, die einer regulären Vollzeittätigkeit entsprechen, sind keine Seltenheit. Auch die Lebensmittelbeschaffung ist schwieriger geworden: Im Lauf der letzten Jahre sind viele Initiativen zur Rettung von Lebensmitteln entstanden, die sich teilweise gegenseitig Konkurrenz machen. Dennoch macht die Arbeit den Aktiven auch viel Freude und die Dankbarkeit der Kunden ist groß.

„Es ist ein tolles Gefühl, Menschen in Not helfen zu können – aber wir stoßen zum Teil auch an Grenzen“, so beschreibt es Ingrid Bauer, Vorsitzende der Tafel Ratingen e. V.  

Auch bei den ehrenamtlich Mitarbeitenden gibt es Veränderungen: Waren es in früheren Zeiten vor allem Ältere, die sich zum Teil über Jahrzehnte sozial engagieren, rücken inzwischen immer mehr Berufstätige nach, die morgens oder mittags wegen ihrer Arbeit für das Ehrenamt nicht zur Verfügung stehen. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass neue Tafelangebote am Abend entstanden sind. „Das sind Veränderungen, auf die wir reagieren müssen“, sagt Renate Zanjani, Leiterin der Tafel Niederberg: „Die Veränderungsgeschwindigkeit hat auch bei uns zugenommen. Gefühlt muss unsere Organisation alle drei Jahre an veränderte Bedingungen angepasst werden.“

 Ingrid Bauer ist Vorsitzende der Ratinger Tafel und packt auch selbst mit an, wenn es um die Ausgabe der Lebensmittel geht.

Ingrid Bauer ist Vorsitzende der Ratinger Tafel und packt auch selbst mit an, wenn es um die Ausgabe der Lebensmittel geht.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Hinzu kommt, dass die Preissteigerungen natürlich auch an den Tafeln nicht vorübergegangen sind. Die Spende der Sparkasse ist daher bei allen drei Einrichtungen in dieser Situation hochwillkommen: Und es gibt bereits konkrete Vorstellungen über die Verwendung. In Hilden und Ratingen etwa werden neue Kühlfahrzeuge benötigt, in Velbert stehen Renovierungen am Standort an. So war die Freude über die überraschende Spende und deren Höhe besonders groß.

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