Ämter und Lacher Stadtgarde Blau-Rot mit viel Wortwitz
Ratingen · Die Stadtgarde Blau-Rot vom Oberdorf feierte ihren neuen Braumeister. Die Sitzung begann mit Karnevalsschlagern, gespielt vom Generalmusikdirektor.
Martin Herzberg brachte den bestens gefüllten Spiegelsaal im Brauhaus zu Ratingen in beste Stimmung, bevor Präsident Jürgen Hilger die Sitzung zur Braumeister-Verleihung eröffnete. Der neue Blau-Rot-Chef Hubertus Brauer begrüßte mit großer Freude die vielen Gäste zur ersten Veranstaltung nach der vermaledeiten Corona-Pause.
Das Programm war prima: Eine blutjunge Comedienne schob das Gender-Gerede dahin, wo es nach Auffassung der Stadtgarde Blau-Rot hingehört: ins Absurde. Emil I. und Lina I. vertraten gereimt und singend das junge Ratingen, den Kinderkarneval, das „alte“, das Dauer-Prinzenpaar, Christian I. und Tina I. erinnerten an den so früh verstorbenen Bernie Schäper, der seiner Garde jahrzehntelang vorstand.
Vor den Augen der Karnevals-, Schützen- und Politikprominenz, allen voran Alt-Bürgermeister Wolfgang Diedrich, erfolgten die Programmpunkte Schlag auf Schlag: die Angermunder Tanzgarde, das Rot-Wiss-Tanzpaar, Rot-Weiß-Sänger Jan Cloytmanns und die überaus fetzige Werstener Music Company.
Dann kam der Kern, der Höhepunkt der Blau-Rot Veranstaltung. Der Sebastianus-Schützenoberst hielt eine überaus karnevalistische Laudatio: als Peter Krümmel, als Bundeswehrsoldat und als kölsche Doof Nuss. Der Gelobte, Jürgen Hilger, wurde von Hubertus Brauer per Orden als Ehrenbraumeister ausgezeichnet und hielt sofort seine Dankesrede, die – wieder einmal – mehr als fernsehreif war.
Seine brillanten, „mit Asbach uralt durchtränkten“ Reime steigerten sich bis in ein wahres verbales Crescendo, um dann in einem ruhigen, wirklich tiefsinnig-analysierenden Schluss, in einem sehr bescheidenen und herzlichen Dank zu enden. Der lang anhaltende Applaus aller Anwesenden galt nicht nur dieser Glanzrede, sie galt den großen Verdiensten des neuen Blau-Rot-Braumeisters um die Ratinger Stadtgarde und den Karneval. Heinz Hülshoff geleitete die Gesellschaft mit seinen Liedern, besonders der von Jürgen Hilger geschaffenen Ratinger Stadthymne, Viva Ratingia, in eine lange Blau-Rot-Nacht.