Heiligenhaus Poetry Slam – vorläufig noch ein Luxus
Heiligenhaus · Es geht am Anfang um Texte und am Ende um die Bewertungsskala des Publikums – Poetry Slam hält Einzug in den Heiligenhauser Club. Dafür sorgt Jan Schmidt.
(sade) Poetry Slam, das ist Zeitgeist und der ist eben immer aktuell, sagt Jan Schmidt. Der Bochumer (gebürtiger Wülfrather) organisiert im Kreis Poetry Slams im Kreis und startet am Freitag, 16. September, damit auch im Heiligenhauser Club . „Es passiert so viel auf der Welt, es ist wichtig dass darüber gesprochen und nachgedacht wird, aber natürlich nicht nur. Die Nachrichten sind voll von schlechten und beunruhigenden Ereignissen, da ist es wichtig, dass man auch mal abgelenkt wird.“ Genau das wolle er mit dieser Veranstaltung erreichen, einen guten Abend. Die Kulturszene, auch Poetry Slam, sei allerdings leider einigermaßen angeschlagen. „Die Vorverkäufe laufen oft nicht gut, daher werden einige Shows immer mal wieder abgesagt. Das führt dazu, dass potenziellen Publikum immer länger wartet mit dem Ticektkauf, weil es könnte ja doch noch abgesagt werden und man will nicht die nächste Konzertkarte oder Showkarte zu Hause liegen haben, in der Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann nachgeholt wird.“
Es werde immer gesagt, die Pandemie sei quasi vorbei und die Kultur könne jetzt wieder laufen, aber es gibt viele Kolleginnen und Kollegen, die es sehr schwer haben gerade, betont Schmidt. „ Aber ganz ehrlich: wer will es den Leuten verübeln? Geld wird durch die Krisen gerade immer teurer. Eine Kulturveranstaltung zu besuchen wird mehr und mehr zu einem Luxusgut. Ich kann jeden Menschen verstehen, der sich das gerade einfach nicht leisten möchte.“ Es habe so paradoxe Züge, dass ich Leute dazu aufrufe, zwölf Euro für eine Veranstaltung auszugeben, er aber selbst schauen müsse, wie er die Gasrechnung bezahlen kann. „Daher bin ich über alle glücklich, die zu Veranstaltungen kommen und werde mehr als 110 Prozent geben, dass alle die da sind einen Abend haben, den sie nicht bereuen werden.“
Tickets gibt’s im Vorverkauf für 12 Euro auf Neanderticket.de und für 16 Euro an der Abendkasse.