Aktion Bienenzüchtern über die Schulter schauen

Ratingen · Manche Freizeit-Imker halten Bienen auf dem Balkon, andere widmen sich ihnen auf Hochhausdächern oder kleingärtnerischen Parzellen. Denn urbanes Imkern ist "inzwischen wieder sehr beliebt", wie Franz Naber bestätigt. Um zu zeigen, wie der richtige Umgang mit den nützlichen Fliegern ausschaut, laden der Vorsitzende und seine Mitstreiter vom Ratinger Bienenzuchtverein 1868 zum Tag der offenen Tür ein. Am kommenden Sonntag, 23. August, öffnen sich um 10 Uhr die Tore am Bienenlehrstand Oststraße 38, Ecke Balcke-Dürr-Allee.

Manche Freizeit-Imker halten Bienen auf dem Balkon, andere widmen sich ihnen auf Hochhausdächern oder kleingärtnerischen Parzellen. Denn urbanes Imkern ist "inzwischen wieder sehr beliebt", wie Franz Naber bestätigt. Um zu zeigen, wie der richtige Umgang mit den nützlichen Fliegern ausschaut, laden der Vorsitzende und seine Mitstreiter vom Ratinger Bienenzuchtverein 1868 zum Tag der offenen Tür ein. Am kommenden Sonntag, 23. August, öffnen sich um 10 Uhr die Tore am Bienenlehrstand Oststraße 38, Ecke Balcke-Dürr-Allee.

Dass die niedlichen Insekten die fleißigen Produzenten von leckerem Honig sind, weiß jeder. "Dabei ist das gar nicht ihre wichtigste Eigenschaft", wie auch Imker Dieter Anders bestätigt. "Bienen sind nicht wichtig, weil sie Honig erzeugen. Sondern weil sie als Bestäuber maßgeblich für die Vielfalt unserer Pflanzen sorgen", bringt es Franz Naber auf den Punkt. "Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben", soll Albert Einstein gesagt haben. Tatsächlich, sagt Naber, ist sie ein "Indikator für die intakte Umwelt". Wie es wirklich um sie bestellt ist, darf im Verlaufe des Tages auf verschiedene Weise erfahren werden. Ab 11 Uhr zeigen die Bienenspezialisten im Halbstundentakt, mit welchen Gerätschaften geimkert wird, unter welchen Umständen Bienen sich wohlfühlen und wie Wildbienen ohne das Zwischenfunken von menschlicher Hand in Baumhöhlen oder Maueröffnungen in der ihnen eigenen Sozialstruktur zusammenleben. Dass die Königin, "das klingt so schön und herrschaftlich", nicht mehr als eine Eierlegemaschine ist, wird dann ebenso geklärt wie die Unterscheidungsmerkmale besagter Majestät zu Arbeiterinnen und männlichen Drohnen. Bei den Führungen über das wild bewachsene Gelände, das unter Kennern als echtes Schmuckkästchen gilt, gibt es neben Insektenhotel und einer bunt blühenden rheinischen Bienenweide mit Klatschmohn, Buchweizen, Sonnenblumen und Phacelia als besondere Attraktion einen Heide-Stülper zu begutachten. Weil dieser aus Stroh geflochtene Bienenkorb nur nach unten geöffnet ist, haben die findigen Imker um Manuel Schwabe unten Spiegel platziert, so dass das umtriebige Bienenvolk beobachtet werden kann. Weiteres Glanzlicht ist eine vom Vorsitzenden in liebevoller Kleinarbeit nachgebaute Riesenbiene. "So etwas kann man nicht kaufen", als Studienobjekt aber ist es toll. "Man kann besser die Besonderheiten der Biene erklären", zum Beispiel die Sensoren an ihren Beinen, die so etwas wie Informationsüberbringer sind. Und natürlich werden köstliche Bienenprodukte vom süßen Brotbelag über Bienenwachskerzen, Honigsalben, Gelee Royal oder Propolis zu kaufen sein. Bienenstich und Grillgut sorgen außerdem für Gaumenfreunde am Tag der offenen Tür.

Valeska von Dolega

(RP)
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