Ratingen Stadt will Radwege sicherer machen
Ratingen · Die Verwaltung wird Verbesserungsvorschläge der Bürger aufgreifen, dazu gibt es zwei Foren im November.
Helm auf und ab geht's! Radfahren in Ratingen soll Spaß machen und vor allem sicher sein. Doch die schweren Verkehrsunfälle in dieser Woche haben gezeigt, wie schnell etwas passieren kann.
So ist der Zustand des Radfahrers, der an der Ecke Mülheimer Straße/An der Lohe aus bisher ungeklärten Gründen unter ein Auto geraten war, nach wie vor kritisch. Die Verwaltung hat das Radwegenetz im Blick und will Markierungen und Verkehrsführungen punktuell verbessern. Und es gibt noch sehr viel zu tun.
Am Mittwoch 20. November, wird die Stadt offiziell durch Michael Groschek (SPD), Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, in die Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Nun soll das Prädikat "fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt" mit Leben gefüllt werden, man will noch mehr Bürger für diese gesunde Form der Mobilität begeistern.
Den Auftakt bilden zwei öffentliche Bürgerforen, in denen der Masterplan Radverkehr vorgestellt werden soll und Änderungen an Verkehrsführungen erläutert werden. Das Gute: Bürger der Stadt können sich mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen einbringen.
Um auf die Situationen in den Stadtteilen intensiv eingehen zu können, finden zwei öffentliche Bürgerforen statt: eines für die südlichen Stadtbezirke Mitte, West, Tiefenbroich und Homberg/Schwarzbach im Freizeithaus West und eines für die nördlichen Stadtbezirke Lintorf/Breitscheid sowie Hösel/Eggerscheidt im Jugendzentrum Manege in Lintorf. Das Bürgerforum im Freizeithaus West, Berliner Platz, findet am Montag, 4. November, um 19 Uhr statt. Die Veranstaltung im Jugendzentrum "Manege" Lintorf, Jahnstraße 28, beginnt am Donnerstag, 7. November, ebenfalls um 19 Uhr. Zu den Veranstaltungen sind Bürger eingeladen.
Ratingen sei insgesamt gut aufgestellt, dennoch herrsche in einigen Bereichen noch Verbesserungsbedarf, so hatte die Landes-Jury vor einem Monat entschieden (die RP berichtete). Ein gefährlicher Punkt bleibt die Ecke Düsseldorfer Straße/Sandstraße, dort sei es bereits zu Unfällen gekommen, es handele sich um "eine dicke Nuss, die es zu knacken gilt", so ein Sprecher der Kommission.
Die Radwege auf den Landesstraßen seien in einem schlechten Zustand, man müsse auch mehr in Sachen Fahrradtourismus tun. Tenor: Viele Besucher wissen gar nicht, dass die Region schöne Radwege zu bieten hat.
Gute Noten bekam Ratingen für die Konzeptarbeit, also für den Masterplan Radverkehr. Ein Referenzkriterium ist die Radstation des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), die auf das Gremium einen hervorragenden Eindruck gemacht hat. Auch in Sachen Unfallanalysen arbeite man vorbildlich, zudem gebe es viele Markierungslösungen, man habe zahlreiche Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet.
Carsten Knoch, der städtische Experte für den Radverkehr in der Stadt, betonte, dass gute Sichtbeziehungen zwischen Pkw-Fahrern und Radfahrern dazu führten, dass weniger passiere. "Hauptunfallrisiko für Radfahrer ist dagegen, dass sie auf Radwegen im Nebenbereich, besonders auf Zweirichtungsradwegen, an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückszufahrten übersehen werden", betonte Knoch.