Heiligenhaus Stadt will Kosten für Gräber senken

Heiligenhaus · Grund ist ein geringerer Personaleinsatz der technischen Betriebe. Eine neue Trauerhalle ist jedoch nicht in Sicht.

 Auf dem städtischen Friedhof an der Friedhofsallee sollen die Gräber im nächsten Jahr weniger kosten. Auch die Gebühren für die Grabbereitung sollen angepasst werden.

Auf dem städtischen Friedhof an der Friedhofsallee sollen die Gräber im nächsten Jahr weniger kosten. Auch die Gebühren für die Grabbereitung sollen angepasst werden.

Foto: Achim Blazy

Jeder Mensch trauert anders um Verstorbene. Auch wenn sich die Bestattungskultur wandelt, viele Trauernde brauchen für den Prozess des Abschiednehmens und des Gedenkens auch weiterhin einen Ort, an dem sie sich dem vermissten Menschen nahe fühlen können.

Auf dem städtischen Friedhof an der Friedhofsallee erfolgte im April 1967 die erste Beisetzung, seitdem hat sich einiges verändert auf dem nun über 36.000 Quadratmeter großen Areal mit seinen 13.500 Quadratmetern Grabfläche. Die Nutzung sei rückläufig und die Tendenz habe sich von der Erdbestattung zur Urnenbestattung gewandelt. Jüngere Menschen würden anders trauern als Ältere, sie möchten weniger mit der Grabpflege zu tun haben, da gehe es auch um die Kosten, wissen die Verantwortlichen in der Friedhofsbetreuung.

In Heiligenhaus sollen im nächsten Jahr die Friedhofsgebühren sinken. So ist geplant, die Kosten unter anderem für Wahlgräber von vormals 2000 Euro auf 1700 Euro und ein Urnenwahlgrab von 1500 auf 1100 Euro zu senken. Ein Reihengrab für Personen über fünf Jahre von 1500 Euro auf 1250 Euro. Auch die Gebühren für die Grabbereitung sollen angepasst werden: Wie bei einem Wahlgrab von vormals 600 Euro auf 450 Euro oder bei einem Reihengrab für Personen über fünf Jahren von 500 Euro auf 450 Euro.

In der Vorlage für die politische Beratung heißt es zu den Ursachen der Kostensenkungen: "Auf Grund des vermehrten Einsatzes der Friedhofsmitarbeiter im Innenstadtbereich fließen die Personalkosten dieser Mitarbeiter zu einem wesentlich geringeren Prozentsatz in die Gebührenbedarfsberechnung ein." Außerdem "wurden die Ansätze für die bauliche Unterhaltung und den Energieaufwand reduziert". Im vergangenen Jahr hatte die Stadt noch ganz andere Pläne, da nämlich sollten die Gebühren noch angehoben werden. Das Argument: "Der städtische Friedhof an der Friedhofsallee schreibt seit Jahren rote Zahlen." Im Vergleich zu umliegenden Städten lägen die nun vorgeschlagenen Gebührensätze unter dem errechneten Mittelwert.

Nicht in Sicht ist eine Lösung für das Problem der maroden Trauerhalle. Hier hat es unter anderem schon durch die Decke getropft und Deckenträger mussten abgestützt werden. "Veraltete Gebäudestruktur und defekte Technik", nennt das die Stadtverwaltung. "Die Sanierung der alten Trauerhalle wäre wirtschaftlich ungeeignet. Wir empfehlen den Neubau", erklärte schon 2013 der damalige Chef des Immobilienservice, Volker Hoven.

Pläne für einen mehrere Millionen Euro teuren Neubau der Trauerhalle sind längst verworfen, ein Neubau steht nun mit 950.000 Euro im aktuellen städtischen Maßnahmenkatalog, gehört derzeit aber zu den etwa 50 Maßnahmen, die der Immobilienservice der Priorität zwei zugeordnet hat.

(sade)
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