Aufruf an alle Ratinger Stadt sammelt Ideen zum Blauen See

Ratingen · Bei einer Videokonferenz am 11. Januar können Bürger ihre Wünsche und Vorschläge für das Gelände einbringen. Die Anregungen sollen mit in das Planungsverfahren zur Neugestaltung einfließen.

 Das Gelände rund um den Blauen See wirkt derzeit nicht gerade einladend.

Das Gelände rund um den Blauen See wirkt derzeit nicht gerade einladend.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der Blaue See mitsamt dem Freizeitpark, dem er seinen Namen gegeben hat, ist für viele Ratingerinnen und Ratingern ein besonderer Ort, ein Ort voller Kindheitserinnerungen, natürlicher Schönheit, ein Ort, der kaum jemandem gleichgültig ist. Viele Wochenendausflüge mit der ganzen Familie führten dorthin.

Umso trauriger dürfte der allmähliche Niedergang einiger Bereiche rund um den Blauen See in den letzten Jahren viele gestimmt haben. Die Gebäude verfielen immer mehr, das Gelände wirkte teilweise ungepflegt, Unkraut nahm überhand und auf dem Parkplatz reiht sich Loch an Loch und ist an Regentagen kaum zu benutzen.

Seit dem 1. Januar ist die Stadt Ratingen Eigentümerin des Geländes, das zuvor dem Grafen Spee gehörte. Jetzt soll das Areal wieder zu einem attraktiven Magneten im Einklang mit der Natur werden. Den entsprechenden Konzeptrahmen hat der Rat der Stadt bereits beschlossen. Um die Pläne umzusetzen, wurde ein Wettbewerb für Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros ausgelobt. Die beteiligten Teams  sollen sich aber nicht nur an dem Konzeptrahmen orientieren, auch die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Noch vor dem Wettbewerbsstart findet dazu am Dienstag, 11. Januar, eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt.

Wegen der Corona-Pandemie ist das Format digital. Im Rahmen einer Videokonferenz werden die Planungsfachleute der Stadt und des Büros ISR Innovative Stadt- und Raumplanung  aus Haan, das den Wettbewerb betreut, erläutern, was rund um den Blauen See geplant ist und wie der Wettbewerb ablaufen wird. Noch während der Videokonferenz können sich die Bürgerinnen und Bürger über eine speziell für solche Zwecke entwickelte Plattform einbringen, indem sie beispielsweise mitteilen, was den Blauen See ihrer Ansicht nach ausmacht und was ihnen für die Zukunft besonders wichtig ist. Das Büro ISR wird die Beiträge protokollieren und zu einem Gesamtbild zusammenfassen. Die am Wettbewerb beteiligten Teams  werden dieses dann bei ihren Entwürfen ebenso berücksichtigen wie die Vorgaben aus dem Konzeptrahmen der Stadt.

Die Videokonferenz beginnt am 11. Januar um 18 Uhr. Der Zoom-Zugangs-Link (https://us02web.zoom.us/j/85244154339) findet sich auf der städtischen Website www.ratingen.de, er wird kurz vor Beginn aktiviert. Wie die interaktive Beteiligungsplattform „Mentimeter“ funktioniert, wird in der Konferenz erläutert.

Das Wettbewerbsverfahren wird dann in zwei Stufen durchgeführt. Zunächst liefern die 15 beteiligten Teams  ihre Beiträge ab, aus denen die Jury dann die fünf besten für die zweite Runde auswählt. Diese Teams  legen dann vertiefende Entwürfe vor. Vor der entscheidenden Jury-Sitzung werden die Ergebnisse dann erneut der Öffentlichkeit präsentiert, voraussichtlich im Juni.

Der Jury gehören namhafte Fachleute und Entscheidungsträger der Stadt Ratingen an. Für eine umfassende Beratung in der Jury werden auch zwei Bürgerinnen und Bürger aus Ratingen gesucht. Wer sich in diesem Rahmen einbringen möchte, kann sein Interesse per E-Mail an wettbewerb@isr-haan.de bekunden. Einsendeschluss ist der 14. Januar 16 Uhr. Die E-Mail sollte die Kontaktdaten und eine kurze Begründung für das Interesse an der Jury-Beteiligung enthalten. Unter den Einsendungen werden die zwei Jury-Berater ausgelost.

Aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes sowie des sich daraus ergebenden Planungsrechts sind der Entwicklung der Fläche enge Grenzen gesetzt. Der Umfang der Bebauung und der Nutzung darf das heutige Maß nicht überschreiten. Der vom Rat beschlossene Konzeptrahmen sieht eine entsprechend maßvolle Nutzung vor, die Elemente der Umweltbildung mit sanften kulturellen und Freizeitaktivitäten verbindet.

Festgelegt wurden die Errichtung eines Umweltbildungszentrums mit Außenflächen, wo Kinder auf spielerische Weise Wissenswertes über unsere Natur lernen können; ferner ein Themen- und Erlebnisspielplatz, gastronomische Angebote – ein Wunsch, den schon viele in den sozialen Medien äußerten – und eine kleine Veranstaltungsfläche. Weitere naturnahe Attraktionen können im Rahmen des Wettbewerbs berücksichtigt werden. Der Märchenzoo und die Naturbühne liegen außerhalb des festgelegten Gebiets, sie werden durch den jetzt startenden Wettbewerb nicht berührt.

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