Ratingen Stadt: Kündigung war "unumgänglich"

Düsseldorf · Gestern Abend reagierte die Stadtverwaltung auf den RP-Artikel vom Dienstag ("Manege: Aus für Förderverein"). Darin heißt es unter anderem: "Der zwischen der Stadt Ratingen und dem Förderverein Manege abgeschlossene Kooperationsvertrag ist keinesfalls leichtfertig und unter Missachtung der Interessen der Bürger und Steuerzahler gekündigt worden." Die Kündigung sei vielmehr unumgänglich gewesen, weil die bereits über mehr als ein Jahr laufenden Verhandlungen zwischen Stadt und Förderverein endgültig gescheitert seien.

In mehreren Gesprächen seien dem Förderverein Wege aufgezeigt worden, wie er den seit Juni 2009 bestehenden vertraglichen Rückzahlungsverpflichtungen noch hätte nachkommen können. Dennoch seien eindeutige Absprachen von Seiten des Vereins nicht eingehalten worden, so die Stadt. Und: "Insbesondere wurde das Angebot der Verwaltung, einen realistischen Rückzahlungsplan für das städtische Darlehen zu erarbeiten, nicht angenommen."

Die Stadt sei hierdurch "doppelt betroffen", weil sie aufgrund vertraglicher Pflichten auch für die Versäumnisse des Fördervereins gegenüber "Dritten" einzustehen habe. Diese hätten sich "hilfesuchend an die Stadt" gewandt. Auch aus diesem Grund sei die Kündigung des Vertrages zur Vermeidung weiterer Schäden unerlässlich gewesen. Weiter heißt es: "Hierbei kommt hinzu, dass der Förderverein auf konkrete Vorschläge der Stadt nicht eingegangen ist, noch nicht einmal reagiert hat, außerdem trotz mehrerer Aufforderungen auch nicht in der Lage war, für die Zukunft Formen der Zusammenarbeit aufzuzeigen."

Die Stadt habe ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Verein "zu jeder Zeit und in vollem Umfang" erfüllt. Insbesondere sei es dem Förderverein über die vertraglichen Zusagen hinaus ermöglicht worden, die Anzahl der von ihm durchgeführten Veranstaltungen und damit die Erwirtschaftung finanzieller Mittel kontinuierlich zu steigern: "Der nunmehr gegenüber der Stadt erhobene Vorwurf, sie wolle den Verein ,loswerden', ist daher schlicht unredlich."

Das Jugendamt wolle den überwiegenden Teil der bisher vom Förderverein angebotenen Veranstaltungen für den Bereich der Erwachsenen nunmehr in eigener Verantwortlichkeit durchführen: "Stillstand im Jugendzentrum Manege ist nicht zu erwarten."

Beim Förderverein konnte man sich gestern keinen Reim auf die angeblichen "Dritten" machen: Entweder sei die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gemeint oder aber Geschäftspartner, denen es nicht gelungen sei, Rechnungen an den Förderverein zuzustellen, mutmaßte Vorsitzender Andreas Kaufmann gestern. Mehr wollte er dazu nicht sagen. Im Raum steht aber bereits seit Längerem der Vorwurf, dass Post, darunter auch Rechnungen, an den Förderverein in der Manege "verschwunden" sei.

Der Förderverein will nun juristisch gegen die Stadt vorgehen. Die Interessen der Ehrenamtlichen solle eine "namhafte Kanzlei" vertreten, hieß es.

(RP)
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