Ratingen Stadt gibt Eissporthalle wieder frei
Ratingen · Gute Nachricht für alle, die aufs Eis wollen: Die Stadt Ratingen hat die Eissporthalle nach dem Wintereinbruch am vergangenen Freitag wieder freigegeben. Jörg Arndt, Leiter des Sportamtes, und Gerhard Bayer, der zuständige Betriebsleiter, telefonierten sich am Montag die Finger wund und die Ohren heiß.
Sie informierten die Anlaufstellen, unter anderem Schulen und natürlich die Ice Aliens, die angesichts der Sperrung keine Chance hatten, an ihre Ausrüstung zu kommen. Jetzt soll also wieder reger Betrieb herrschen — bis auf weiteres jedenfalls.
Arndt betonte gestern im RP-Gespräch, dass die endgültigen Ergebnisse des Gutachters gegen Ende dieser Woche zu erwarten seien, vielleicht aber auch erst ein paar Tage später. Sollte es erneut Schnee in größerem Ausmaße geben, so müsste die Halle wieder geschlossen werden, erklärte Arndt. "Es ist sicherlich eine unbefriedigende Situation für alle Beteiligten", meinte der Leiter des Sportamtes, der sich jetzt noch sehr viel genauer die Wetterprognosen anschauen und die Daten analysieren wird.
Zum Ende der vergangenen Woche hatte der Gutachter empfohlen, angesichts der Wetterverhältnisse die Halle vorsorglich zu schließen. In einem Schreiben hatte die Stadt mitgeteilt, dass es keinen Hinweis auf eine "akute Standsicherheitsgefährdung" gebe. Das Problem: Bereits im Frühjahr war man auf einen durchgefaulten Stützpfeiler im Eingangsbereich gestoßen. Aus Sicht des Statikers war klar: Diese Stelle musste schnellstmöglich ausgebessert werden. Zwölf Leimbinder stehen an jeder Seite der Halle in Widerlagern aus Beton. Sie stoßen in der Mitte der Arena zusammen und halten das gesamte Hallendach. Auch wenn Stadt und Gutachter derzeit keine gravierenden Risiken sehen — die Verunsicherung im Umfeld der Halle ist groß, schließlich will man kein "zweites Bad Reichenhall" erleben, wie ein Eisläufer gestern feststellte. Im Jahr 2006 wurden 15 Menschen durch ein zusammengekrachtes Dach getötet.
Von den Ergebnissen des Gutachtens hängt es ab, wie es mit der Ratinger Halle weitergehen wird. Weitere Mängel seien entdeckt worden, hieß es intern. Die Politik musste bereits rund 80 000 Euro für Reparaturen bewilligen. Die Tragkonstruktion werde regelmäßig überprüft, teilte die Stadt mit.
Am Wochenende war die Halle komplett dicht, niemand durfte hinein. Bereits gestern Morgen riefen die ersten Bürger an und wollten wissen, wie es weitergeht. Aus Sicht des Aliens-Vorsitzenden Kay Adam ist die aktuelle Situation sehr unbefriedigend: "Was ist, wenn es während eines Spiels schneit?" Gestern Abend befasste sich der Aliens-Vorstand mit Plänen für den Notfall — für den Fall also, dass die Halle längere Zeit geschlossen bleibt.