Eichenprozessionsspinner Stadt beobachtet giftige Raupe genau

Der Eichenprozessionsspinner taucht Jahr für Jahr verstärkt in Wäldern, in Parks und auf Schulhöfen auf. Die Haare der kleinen Raupe können für Ausschlag und teilweise heftige allergische Reaktionen sorgen.

Nach dem Entfernen der Raupennester wird der Stamm ganz sachte  abgeflämmt, um alle Reste zu beseitigen.

Nach dem Entfernen der Raupennester wird der Stamm ganz sachte  abgeflämmt, um alle Reste zu beseitigen.

Foto: Joachim Preuss

Im Kreis Mettmann sind sie schon wieder gesichtet und beseitigt worden – beispielsweise in Hilden und Haan: die Raupen des Eichenprozessionsspinners. In den vergangenen Jahren waren auch in Ratingen durchschnittlich 700 Bäume befallen.

Beim Eichenprozessionsspinner handelt es sich um einen Falter, welcher im Entwicklungsstadium der Raupe üblicherweise in langen Prozessionen umher wandern. Die Entwicklung findet vom Ei zur Raupe, zur Puppe, bis zum Falter statt. Im Herbst werden die Eier abgelegt welche den Winter überdauern und die Raupen dann im Folgejahr je nach Witterung im April, Anfang Mai schlüpfen. Sie durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien. Mitte Juni ziehen sich die älteren Raupen in Gespinstnester zurück und gehen von dort auf Nahrungssuche, die Verpuppung beginnt ab Ende Juni/Anfang Juli. Ab dem 3. Larvenstadium – in der Regel bei uns in der Region Anfang Juni – bilden die Raupen die reizend wirkenden Brennhaare aus. Hohe Konzentrationen der Brennhaare finden sich auch in den Nestern.

In Ratingen, so teilt die Stadt mit, wurden die Raupen in einem frühen Entwicklungsstadium beobachtet. Nester seien aber bisher noch nicht gesichtet worden. Bei den bisherigen Meldungen von Bürgen handelte es sich lediglich um  Gespinste der Gespinstmotte. Die Raupen der Gespinstmotten fressen die die Blätter ab und überziehen Stämme, Äste und Zweige dabei mit einem Gespinst. Die Gehölze überstehen das zumeist unbeschadet. Für den Menschen sind sie ungefährlich.

Nester des Eichenprozessionsspinners dagegen lässt das Amt für Kommunale Dienste jedoch an Kinderspielplätzen, Schulen, Kitas und stark frequentierten Wegen in Grünanlagen durch eine Fremdfirma beseitigen. Nur unter Vollschutz können sich die Experten der Stadt und des privaten Unternehmens an die Gespinste wagen. Sie werden in der Regel mit Spezialsaugern abgesaugt. Auch mit Abflämmen hat man in der Vergangenheit versucht, die jährlich wiederkehrende Plage in den Griff zu bekommen.

 So sehen die Raupen aus der Nähe aus.

So sehen die Raupen aus der Nähe aus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Raupen besitzen bis zu 600.000 dieser sehr feinen Brennhaare, die extrem leicht brechen und das Gift Thaumetopoein beinhalten. „Das ist mit dem der Brennnesseln verwandt“, erklärt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, der promovierte Mediziner Rudolf Lange. Die Haare werden auch durch den Wind verbreitet. Daher reicht es durchaus, wenn ein Spaziergänger nur in die Nähe eines Nestes kommt – falls in diesem Moment ein Windstoß die Haare durch die Luft wirbelt, kann das schon zu Ausschlag und allergischen Reaktionen führen.

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