Ratingen Stadt baut internationalen Ruf weiter aus

Ratingen · Neujahrsempfang des Bürgermeisters: Mitsubishi Electric errichtet in Ost eine neue Deutschland-Zentrale.

 Ratingen international: Jugendliche des Tamilischen Kulturvereins sorgten gestern Abend in der Dumeklemmerhalle für einen farbenfrohen Auftritt.

Ratingen international: Jugendliche des Tamilischen Kulturvereins sorgten gestern Abend in der Dumeklemmerhalle für einen farbenfrohen Auftritt.

Foto: Achim Blazy

"Ratingen international — so lautete gestern Abend das bunte Motto des Neujahrsempfangs in der Dumeklemmerhalle, zu dem Bürgermeister Harald Birkenkamp rund 450 Gäste eingeladen hatte. Dass die selbstbewusste Stadt diverse Firmen von Weltrang beherbergt, ist nicht neu und dennoch aktuell erwähnenswert. Denn Mitsubishi Electric wird seine neue Deutschland-Zentale an der Balcke-Dürr-Allee in Ost bauen — mit Platz für 750 Mitarbeiter. Gestern wurde der Vertrag unterzeichnet, Birkenkamp und die Spitzenmanager des japanischen Technologie-Unternehmens präsentierten vor der festlichen Veranstaltung zufrieden das Ergebnis harter Verhandlungsarbeit.

Mitsubishi, das 1978 nach Ratingen kam, wird den neuen Komplex neben dem modernen DKV-Gebäude zusammen mit seinem Partner "RS Partner Immobiliengesellschaft mbH" auf einem rund 9000 Quadratmeter großen Gelände bauen und kaufen. Es entstehen 16 000 Quadratmeter Bürofläche auf fünfeinhalb Etagen. Der Bau wird nach Angaben des Managements einen zweistelligen Millionenbetrag erfordern. Die Vorteile für die Japaner liegen auf der Hand: beste Verkehrsanbindungen (auch mit Hilfe des Bahnhofs), schnelle Wege zum Airport und damit in die Welt (bald auch nach Tokio).

Akihiko Furuse, Präsident der deutschen Niederlassung von Mitsubishi Electric Europe, versicherte: "Die deutsche Niederlassung zählt zu unseren wichtigsten Standorten in Europa." Der Firmensitz an der Gothaer Straße in West wird aufgegeben, Birkenkamp hofft jedoch, dass sich die dortigen Flächen recht schnell wieder vermieten lassen.

Im Neubau in Ost wird es viel Platz für Büro- und Meetingräume geben sowie für Schulungs- und Technologiezentren. Es entsteht eine Tiefgarage mit rund 500 Parkplätzen. Im Herbst 2015 sollen die Mitarbeiter, die vor allem aus dem benachbarten Ruhrgebiet kommen, in das neue Gebäude einziehen. "Ratingen international" — so hieß auch die Überschrift der Rede des Bürgermeisters.

Er bilanzierte zufrieden, dass rund 120 größere Unternehmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung in der Stadt ansässig seien. "Die Stärke des Wirtschaftsstandortes Ratingen ist nachgewiesen", urteilte Birkenkamp, in einem Ranking der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf aus dem Jahr 2011 belegte Ratingen Platz eins unter allen 139 mittelgroßen Städten Nordrhein-Westfalens. Sehr positiv: Seit 2005 habe Ratingen rund 3000 Arbeitsplätze hinzugewonnen. 200 neue Jobs kommen hinzu, denn ein internationales Sicherheitsunternehmen wird bald ebenfalls in Ratingen Ost sein neues Domizil beziehen, kündigte Birkenkamp an.

Die Gäste im Suitbertus-Saal erwartete schließlich ein internationales Programm: die glänzend aufspielende Tanja Zhou (Klavier), das Duo Cuerda Cantabile, der Tamilische Kulturverein und "singing westside", der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde, erfreuten die Gäste.

Petra Albrecht (WDR) moderierte, Journalist Matthias Roscher sprach mit Frank Küper, Vizepräsident der deutschen Niederlassung von Mitsubishi Electric Europe. Der war froh, dass das Groß-Projekt in Ost endlich unter Dach und Fach ist.

(RP)
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