Kay Adam "Zuverlässige Planungen sind seit Jahren nicht möglich"

Ratingen · Der Vorsitzende der Ratinger Ice Aliens spricht über die abgelaufene Eishockey-Saison, Ziele und Planungsschwierigkeiten.

 Kay Adam, 1. Vorsitzender der Ratinger Ice Aliens.

Kay Adam, 1. Vorsitzender der Ratinger Ice Aliens.

Foto: Blazy

Ratingen Die Eishockey-Oberliga befindet sich in der Sommerpause. Für die Ratinger Ice Aliens endete das Jahr mit einem enttäuschenden dritten Platz in der Pokalrunde und der Zielsetzung, in Zukunft professioneller Auftreten zu wollen. Der Vorsitzende, Kay Adam, erklärt, wie das funktionieren soll.

Herr Adam, die Saison in der Oberliga ist für die Ice Aliens seit vier Wochen beendet. Haben Sie in der Zeit etwas Abstand vom Eishockey gewinnen können?

Adam Natürlich, und das tut am Ende einer Saison auch immer ganz gut. Ich bin zum Beispiel meinen Sohn in Australien besuchen gewesen. Es war sehr schön dort und wir hatten viele tolle Erlebnisse. Jetzt, nach acht Monaten, ist dann endlich wieder die gesamte Familie zu Hause.

Ein wenig Abstand erleichtert in der Regel auch einen Rückblick. Wie fällt ihr sportliches Fazit nach dem verpassten Pokalsieg aus?

Adam Wir sind etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Allerding muss man bedenken, dass wir mit den beiden Ost-Teams gegen zwei unbekannte Gegner spielen mussten. Darin zeigt sich auch unser Problem, dass wir mit einer semi-professionellen Mannschaft eben nicht in voller Stärke nach Berlin und Schönheide reisen können, weil viele Spieler am Montagmorgen arbeiten müssen. Insgesamt bin ich dennoch sehr zufrieden mit der Saison und vor allem mit der Moral und Einstellung der Mannschaft.

Zumal ein weiteres Jahr Oberliga wegen eines wirtschaftlichen Engpasses vor knapp einem Jahr noch auf der Kippe stand.

Adam Mittlerweile sieht es finanziell wieder besser aus. Wir konnten besonders durch den Einsatz von Marketingleiter Bernd Teege viele neue Sponsoren gewinnen. Zwar ist der Verein nach wie vor nicht auf Rosen gebettet, aber wir sind zuversichtlich, was die Zukunft angeht.

Diese muss ohne André Aichele und Steffen Wintgen geplant werden. Beide haben die Ice Aliens nach neun Jahren aus beruflichen Gründen verlassen.

Adam Es ist sehr schade, denn sie haben viele Jahre für uns gespielt und sind auch vom Charakter her super Jungs. Wir wünschen beiden für ihren beruflichen Weg alles Gute und vielleicht kreuzen sich die Wege ja noch einmal.

Wird es weitere und größere Veränderungen im Kader geben?

Adam Grundsätzlich wird der Kern der Mannschaft erhalten bleiben. Mit den Schlüsselspielern ist auch bereits gesprochen worden. Der Grund, warum wir jedoch noch keine weiteren Personalgespräche führen konnten, ist die Unklarheit über die Ligenstruktur in der kommenden Saison.

Erste konkrete Informationen könnte es bei einer Informationsveranstaltung des Eissport-Verbandes Nordrhein-Westfalen am 10. Mai geben.

Adam Das erhoffen wir uns natürlich. Fakt ist, dass wir derzeit nicht wissen, mit welchen Teams wir in welcher Liga spielen werden. Das ist eine einzige Katastrophe. Seit Jahren sind im Eishockey keine zuverlässigen Planungen möglich, da der Spielmodus jährlich oder wie in diesem Jahr sogar in der Saison geändert wird.

Trotzdem hat ihr Trainer, Alexander Jacobs, bereits betont, dass eine Stadt wie Ratingen künftig um den vierten Platz mitspielen muss. Eine Zielvorgabe, der Sie sich anschließen?

Adam Das würde ich in einer Liga wie in diesem Jahr absolut unterschreiben. Je nach Ligenzusammensetzung können die Ziele aber nach oben oder nach unten korrigiert werden.

Herr Adam, nach ihrer kleinen Auszeit in Australien: Wann schalten Sie wieder effektiv in den Eishockey-Modus?

Adam In dem bin ich bereits wieder. Am Dienstag waren wir mit den Betreuern und Trainern Kartfahren und dabei wurde auch wieder über Eishockey philosophiert. Pause haben wir nie.

NILS JEWKO FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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