Eishockey Wilczek wird ersetzt

Der Coach hat die Ice Aliens souverän in die Regionalliga geführt, der Vorstand vertraut ihm voll. Die Kritik einiger "Fans" war unangebracht. Nun soll ihm aber Arbeit beim Nachwuchs abgenommen werden.

Unsachliche Kritik stößt bei Janusz Wilczek auf taube Ohren. Auch wenn einige so genannte "Fans" der Ratinger Ice Aliens bei der vergangenen 1:4-Heimpleite lauthals eine Entlassung des Trainers forderten, blieb der 48-Jährige ruhig. Sportlich gab das Team die Antwort, gewann mit 6:4 in Troisdorf und mit 8:4 in Hamm. Doch auch das verleitet Wilczek nicht dazu, nun große Töne zu spucken, er will die Auswärtssiege nicht als Antwort an die Fans verstanden wissen: "Das ist doch Quatsch. Wir spielen, um zu gewinnen. Ich weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe und dass das Team die beiden noch ausstehenden Spiele gewinnen soll und will."

"Keine Zeit für Nostalgie"

Rückendeckung hat Wilczek von seinem zweiten Vorsitzenden und Co-Trainer Wilfried Tursch: "Er hat meine Erwartungen und die des Vorstandes zu einhundert Prozent erfüllt. Er hat die eigenen Spieler mit den Neuzugängen zu einem Team zusammengeschweißt, das sportlich vollen Erfolg hat. Auch wenn gefragt wird, ob er der richtige Trainer für die Regionalliga nächste Saison ist, kann ich nur sagen: er ist der geeignete Mann. Uneingeschränkt." Zur Kritik an Wilczek kann Tursch nur sagen: "Das geht in Ratingen immer schnell. Es gibt hier Leute, die gucken Nostalgie-Fernsehen und wollen den und den Spieler oder Trainer haben. Aber für Nostalgie haben wir keine Zeit. Man muss auch mal alte Zöpfe abschneiden und die Ärmel hochkrempeln. Es gibt genug zu tun und wir werden auch in der kommenden Saison eine schlagkräftige Truppe stellen."

Ausländische Cracks spielen in den Planungen aber keine Rolle: "Ich sehe dafür keine Notwendigkeit. Wenn ich einen Picklyck oder Stetch bei Königsborn rumrennen sehe, weiß ich nicht, warum die uns weiterhelfen sollten. Wenn wir die beiden letzten Spiele gewinnen, und die einmal verlieren, stehen wir vor Königsborn", sagt Tursch.

Erstmals werden die Aliens übrigens mit einem Reserve-Team in die neue Saison gehen. Sollte die 1b den Aufstieg in die Verbandsliga schaffen, könnten dort Akteure aus der Ersten "geparkt" werden, die in der Regionalliga nicht zurecht kommen. Tursch: "Dann könnten wir gegebenenfalls noch nachbessern."

Auch wenn der Vorstand die Arbeit von Janusz Wilczek ausdrücklich lobt, eines muss in der kommenden Spielzeit geändert werden: Wilczek in der Vierfach-Rolle, als Trainer der ersten Herren, der Jugend, Junioren und Bambini. "Vier sind zu viel für mich. Drei gingen noch", gibt der Coach zu. Vor allem die Jugend-Bundesliga bietet zu viele Spiele mit zu weiten Fahrten. Auch die Junioren können noch in die Bundesliga aufsteigen, wenn sie am 15. und 16. März den Sieger der Partie Berlin gegen Adendorf in Hin- und Rückspiel schlagen.

Für den Fall haben die Aliens mit Dennis Burat und Philipp Kipp aber schon zwei Trainer zu einem Lehrgang geschickt, auf dem sie den B-Schein erwerben sollen. Dann würde Wilczek ersetzt — aber nur beim Nachwuchs, damit er bei den Senioren weiter so erfolgreich arbeiten kann wie bisher.

(RP)
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