Handball Wermelskirchen klaut Lintorf mit Abpfiff einen Punkt

Lintorf · Durch einen Siebenmeter in der letzten Sekunde rettet sich das Kellerkind der Handball-Verbandsliga endgültig: 24:24.

 Christoph Lesch (mit Ball) war der beste Akteur beim TuS Lintorf mit fünf Treffern.

Christoph Lesch (mit Ball) war der beste Akteur beim TuS Lintorf mit fünf Treffern.

Foto: Abz/ar

Der TuS Wermelskirchen fühlte sich noch nicht ganz gerettet in der Handball-Verbandsliga und so trat das Team auch auf im Gastspiel beim TuS Lintorf. Es war das letzte Spiel der Saison, in dem über 50 Fans die Bergischen, die einen großen Bus gechartert hatten, begleiteten.

Und als ihnen mit dem Abpfiff vor 110 Zuschauern noch einen Siebenmeter zugesprochen wurde bei Lintorfer 24:23-Führung, da war am Breitscheider Weg die Hölle los. Jens Schnellhardt traf zum 24:24 und der Jubel, der sich anschließend auf der Platte abspielte, war grenzenlos. Die Lintorfer, in letzter Sekunde des Sieges beraubt, saßen zu diesem Zeitpunkt bedröppelt auf der Bank. Mit einem derart ehrgeizigen Gast hatten sie niemals gerechnet.

Schließlich war dem TuS eine Super-Rückrunde gelungen und der Verein auch gegen Wermelskirchen in der klaren Favoritenrolle - konnten doch auch die Spitzenteams wie der Meister TSV Aufderhöhe und dessen großer Verfolger Mettmann Sport in Lintorf nicht gewinnen. Dass diese Wermelskirchener, die von Saisonbeginn gegen den Abstieg kämpften, mit solch einem Ehrgeiz diese Aufgabe angingen, überforderte die TuS-Akteure offenbar total. Aber Manager Kalle Töpfer war schon zur Pause bei 11:11 ungewohnt skeptisch: "Immer diese Wermelskirchener, die uns ärgern. Das kann durchaus eng blieben."

Er sollte recht behalten. Und bei 21:23-Rückstand nach 55 Minuten drohte sogar eine Heimniederlage. 30 Sekunden vor dem Ende warf Stefan Sossalla mit couragiertem Wurf von rechts die 24:23-Führung heraus. Aber zum Sieg reichte es nicht.

Immerhin gelang den Grün-Weißen eine unglaublich starke Rückrunde mit nur einer Niederlage (beim LTV Wuppertal). In den letzten 13 Spielen blieb das Team unbesiegt und holte 21 Punkte. Dennoch konnte sich Trainer Christian Beckers nicht so recht darüber freuen: "Zu den Schiedsrichtern darf ich ja nichts sagen, aber ich muss zugeben, dass wir nicht gut gespielt haben." Und Kalle Töpfer: "Wermelskirchen hat sich diesen einen Punkt redlich verdient." Christoph Lesch spielte erfreulich stark, er war neben Keeper Matthias Jakubiak der herausragende Akteur.

TuS 08: Jakubiak (Töpfer nicht eingesetzt) - Wettemann 6/2, Friedrich 1, Kruse 3, Ziebold 1, Bauerfeld 1, Kropp 1, Sossalla 5, Rose 1, Lesch 5, Albecht, Löwenstein.

(RP)
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