Wer fit ist, spielt

Marco Glenz hat in den letzten drei Spielen keine überzeugenden Leistungen geboten.Jetzt plagt ihn auch noch eine Erkältung. Gut möglich, dass Torhüter Thomas Scholz wieder eine Chance erhält.

Auf der Torhüterposition nehmen Trainer nur ungern einen Wechsel vor. Doch Karl Weiß könnte dazu am Sonntag, wenn Ratingen 04/19 in der Fußball-Niederrheinliga den SV Straelen empfängt, gezwungen sein.

Der Coach hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Marco Glenz seine Nummer eins ist. Mit dem 25-Jährigen hat er schon in früheren Jahren gemeinsam in Kettwig gearbeitet. Er kennt den Keeper und sein Potenzial. Deshalb hat er Glenz auch umgehend wieder zwischen die Pfosten gestellt, als er im Winter genesen war, obwohl Thomas Scholz ihn mehr als ordentlich vertreten hatte.

Nach der Winterpause ist Marco Glenz bildlich im Schnee und Morast stecken geblieben. Der Torwart segelte beim Herauslaufen mal daneben, musste Gegentore in Goch und Rhede auf seine Kappe nehmen. Realistisch und selbstkritisch ging er damit um, suchte keinerlei Ausflüchte.

Trainer Karl Weiß hielt an ihm fest. "Wir wissen, welches Potenzial er hat", sagt der Coach, der jedoch ehrlich ist und Kritik nicht scheut: "Die letzten drei Spiele waren nicht auf dem Niveau, wo wir ihn sehen. Da haben wir eine andere Erwartungshaltung und formulieren sie auch." Doch er lässt Glenz nicht fallen. "Wir werden das heute Abend fair und vernünftig besprechen. Wenn Marco nicht hundertprozentig fit ist, hat es keinen Sinn."

Thomas Scholz, 21 Jahre alt, ehrgeizig, wartet auf seine nächste Chance – ob am Sonntag oder zu einem späteren Zeitpunkt. Sicher ist indes, dass er versuchen wird, den Platz zwischen den Pfosten, so er ihn eingenommen hat, zu verteidigen.

Eigentlich sollte es völlig egal sein, wer gegen den SV Straelen das Tor hütet, denn die Ratinger sollten das Spiel machen und kontrollieren. "Ich rechne erneut mit einem engen Spiel", sagt Trainer Karl Weiß zwar, gesteht aber auch, dass er einen Sieg erwartet: "Auch wenn es ein Arbeitssieg wird, wir wollen die drei Punkte, alles andere ist eagl."

Dass der Coach sich so vorsichtig äußert, hat einen Grund, denn die personelle Situation ist angespannt. Mit Daniel Rehag (gesperrt), Patrick Fiedorra, Ismail Cakici (beide beruflich verhindert), Sebastian Hoffmann (Skilaufen) und Carlo Winkel (krank) fehlen gleich fünf Akteure. Zudem sind Hans Seidenzal, Hakan Yalcinkaya und Ahmet Isiklar angeschlagen. "Wir wollen nicht jammern, sondern müssen einfach die drei Punkte holen. Die Mannschaft ist stark genug."

(RP)
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