Fußball „Weinen den meisten keine Träne nach“

Olaf Ketzer ist der neue Jugendleiter von Ratingen 04/19. Mit viel Engagement ging der 37 Jahre alte frühere Verbandsligaspieler (Fortuna, Schwarz-Weiß Essen, SC West u. a.) und Trainer (SC West) in der Sommerpause seine neue Aufgabe mit einem Zwei-Jahresplan an.

Man trifft ihn auf allen nur möglichen Sportplätzen. Wo er Jugend-Fußballer beobachtet, um sie bei entsprechender Eignung an die Kaiserswerther Straße zu holen, wo er weiter die A-Junioren trainieren wird. Er spricht über seine Teams, aussortierte Spieler und Fehler der Vergangenheit.

Ihre A-Jugend ist abgestiegen, die B-Junioren scheiterten in der Qualifikation und die C-Junioren schafften es nicht dorthin. Nur die D-Jugend ist in der Leistungsklasse dabei. Wie sieht es derzeit aus bei 04/19?

Ketzer Wirklich gut. Ich habe allein für meine A-Jugend sieben Neue geholt. Das sind alles Talente mit Biss und Willen. Sie können sich bei uns ohne Druck entwickeln und haben gute Perspektiven mit Blick auf die Verbandsliga. Jetzt haben wir einen 21-Mann-Kader, der noch nicht komplett ist. Etwa zehn Spieler haben wir weggeschickt. Mit denen, die nicht trainieren wollen, die sich nicht benehmen, sonntags vom Platz fliegen und noch eine große Klappe haben, wollten wir nichts mehr zu tun haben. Viele gehen nach Lintorf. Die Lintorfer sollen sich ruhig mit denen rumärgern. Wir weinen den meisten keine Träne nach.

Wie sieht es bei Ihrem alten Team, der B-Jugend, aus?

Ketzer Mit Bandi Tapai haben wir dort einen vorzüglichen Trainer. Er ist noch jung, aber schon viele Jahre dabei. Einfach toll, wie er mit den Jungs umgeht. Die Mannschaft ist denkbar knapp am Aufstieg gescheitert. Beim 0:1 im letzten Entscheidungsspiel zur Leistungsklasse gegen den SC West war auch ein Sieg möglich. Dann wären wir wieder dabei gewesen. Wir werden eine starke B-Jugend stellen.

Und bei den C- und D-Junioren von 04/19?

Ketzer Dort gilt das gleiche. Es werden gute Mannschaften auflaufen. Es ist schon eine gewisse Zeit her, da wurden hier bei 04/19 fast unverzeihliche Fehler gemacht. Viele Spieler sind nach Breitscheid gegangen. Jetzt gibt es aber inzwischen einige Signale, dass sie zurück wollen. Ich habe mit Marlies Abel, der ehemaligen Geschäftsführerin, über die Fehler gesprochen. Sie hat das aber nicht eingesehen und ist gegangen. Schade. Jedenfalls soll der Verein sich meine Arbeit zwei Jahre lang ansehen und dann urteilen, ob sie gut war. Ich denke aber, dass wir zur Zeit auf einem guten Weg sind.

Werner Möller führte das Gespräch.

(RP)
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