Viel Kampf und Krampf

Die tolle Aufholjagd wurde am Ende nicht belohnt. Die Aliens kämpften sichnach einem 0:4-Rückstand auf 4:5 heran und verloren gegen Herne mit 4:6. Es war die erste Saisonniederlage.

Eishockey-Stimmung pur herrschte gestern Abend am Sandbach. Rund 730 Zuschauer, davon viele aus Herne, sorgten für eine tolle Atmosphäre, auch wenn die Ice Aliens am Ende mit 4:6 (0:2, 2:2, 2:2) die erste Niederlage der Saison kassierten, aber trotzdem noch Tabellenführer blieben. In einem teilweise allerdings zerfahrenen Spiel konnten die Außerirdischen zu keiner Zeit ihre Klasse aufblitzen lassen.

Dass Trainer Jesse Panek deutliche Worte gefunden hatte, war in den ersten 20 Minuten deutlich zu merken. Es ging druckvoll und zweikampfstark los. Aminikia und Scharfenort erarbeiteten sich gute Chancen, blieben aber erfolglos. Ausgerechnet in der ersten Überzahlsituation der Aliens gab es dann ein katastrophales Missverständnis im Aufbau, so dass plötzlich Curtis Billen den Puck erhielt, der sofort auf Peter Boldt ablegte, der Torsten Schmitt im Aliens-Tor überlistete. Das wollten die Außerirdischen nicht auf sich sitzen lassen. Doch selbst eine anderthalbminütige doppelte Überzahl wurde eher kläglich vergeben. Doch damit nicht genug. Sekunden vor der Drittelsirene umkurvte Routinier Andre Grein Keeper Schmitt, der die kurze Ecke zu gemacht hatte, legte den Puck zurück und bediente so mustergültig den Ex-Ratinger Benjamin Hanke.

Sekunden nach Wiederbeginn war es Marc Höveler, der nach einem schnellen Gegenstoß fast den Anschluss geschafft hätte, aber an Keeper Lüttges scheiterte. Das wäre so wichtig gewesen. Zwei Minuten später wurde es dann richtig übel, als Dennis Fischbuch den Stock von Sven Linda, der in der Folge zum Sündenbock der Fans wurde, ins Gesicht bekam und stark blutend auf dem Eis liegen blieb. Schlimm daran, dass sich diese unsportliche Aktion im Rücken des Schiedsrichters ereignete. Danach war natürlich Gift in der Partie. Von dem Schock hatten sich die Panek-Jungs noch nicht richtig erholt, als Danny Fischbach das 0:3 markierte. Nach dem 0:4 nahm Jesse Panek eine Auszeit, um sein Team erst einmal zu ordnen.

Ab der 30. Minute kam langsam wieder Ordnung ins Spiel die Gastgeber. Und prompt klingelte es das erste Mal im Herner Kasten nach einem Treffer von Marc Höveler. Eine Initialzündung für das Panek-Team? Leider nicht wirklich, denn das Spiel blieb zerfahren, Ruhe kam keine in die Spielzüge. Aber dennoch gelang es Sven Schiefner aus nahezu umöglichem Winkel auf 2:4 zu verkürzen.

Aber auch das brachte fürs Schlussdrittel nicht den erhofften Aufschwung, denn Grein stellte den alten Abstand wieder her. Er brachte die Außerirdischen fast alleine zum Verzweifeln, war er doch mit zwei Assists und zwei Treffern maßgeblich an der ersten Niederlage der Saison beteiligt. Leider war das absolute Traumtor von Schahab Aminikia im Fallen mit der Rückhand nur noch Ergebniskorrektur, erst recht nach dem verwandelten Penalty von Curtis Billsten.

Nun muss die Mannschaft zeigen, wie sie nach der Siegesserie mit einer Niederlage umgeht und was sie daraus lernt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort