Leichtathletik Ultrasportler rennt 160 km in Berlin

Breitscheid · Der Breitscheider machte beim Mauerweg-Lauf eine Grenz-Erfahrung.

 Daumen hoch: Bernd Krayer (rechts) und sein Begleiter Torsten Horn konnten im Ziel stolz auf ihre Leistung sein.

Daumen hoch: Bernd Krayer (rechts) und sein Begleiter Torsten Horn konnten im Ziel stolz auf ihre Leistung sein.

Foto: TuS Breitscheid

Der Ultraläufer Bernd Krayer vom TuS Breitscheid absolvierte jetzt zum dritten Mal den Berliner Mauerweglauf über 100 Meilen (160,9 Kilometer), der zur Erinnerung an die 1989 überwundene Teilung Berlins und Deutschlands seit 2010 immer Ende August auf dem Programm steht und inzwischen für viele eine echte Attraktion geworden ist. Der Streckenverlauf entsprach nahezu komplett dem offiziellen Mauerweg - also dem Verlauf der früheren Mauer rund um das ehemalige West-Berlin. 28 Jahre nach dem Fall der Mauer ist der Mauerweglauf eine Mischung aus Sport und Gedenken. Die Ausgabe 2017 war nun Dorit Schmiel gewidmet, die 1962 als 21-Jährige bei einem Fluchtversuch erschossen wurde.

Insgesamt 374 Läufer hatten sich angemeldet, um ihre ganz persönliche Grenzerfahrung zu machen. Am Ende bewältigten dann 258 Läufer die Strecke innerhalb des Zeitlimits von 30 Stunden. Bernd Krayer erreichte das Ziel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, wo er tags zuvor am Morgen um sechs Uhr gestartet war, nach 24:50 Stunden. Dass die 161 Kilometer eine körperliche und mentale Strapaze der besonderen Art sind, war ihm und seinen Konkurrenten deutlich anzusehen. Unterstützt wurde der Sportler des TuS Breitscheid auf großen Teilen der Strecke durch seinen Vereinskollegen Torsten Horn, der ihn auf dem Rad begleitete.

Die Strecke war entgegen dem Uhrzeigersinn zu absolvieren. Die Sportler passierte unter anderem Potsdam mit der Glienicker Brücke, die durch die damaligen Agentenaustausche im "Kalten Krieg" bekannt war. Zum Ende des Laufs erreichten die Teilnehmer nach rund 150 Kilometern die "East Side Gallery", um danach über den Checkpoint Charly und den Reichstag bis zum Ziel zu laufen.

Den Sieg bei der sechsten Auflage sicherte sich der Niederländer Jan-Albert Lantink (59), der bereits nach 13:39:56 Stunden durch das Ziel lief und damit beinahe den bestehenden Rekord gebrochen hätte. Damit lief der Mann aus Hengelo aber immerhin die bisher zweitschnellste Zeit. Den Sieg bei den Frauen holte sich die Hamburgerin Katrin Grieger mit ihrer Zeit von 17:20:20 Stunden. Die letzte Läuferin im Ziel war Krista Preckel, die mit 29:58:14 Stunden noch 106 Sekunden unter dem festgesetzten Limit blieb.

(faja)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort