Fußball Ülker macht den Sack zu

Fußball · Ratingen 04/19 ist in Torlaune. Drei Tage nach dem 5:0-Sieg gegen Fischeln feiert der Fußball-Oberligist einen souveränen 3:0-Erfolg beim 1. FC Wülfrath. Abdoulaye Kourouma, Ahmet Isiklar und Ferhat Ülker erzielen schon vor der Pause die Tore.

Es war herbstlich-frisch am Erbacher Berg. Der Wind pfiff, es war ungemütlich. Patrick Fiedorra hatte die dicke Winterjacke übergezogen und stand enttäuscht am Spielfeldrand. "Ich werde älter", flachste der RSV-Kapitän. "Ich habe einen Hexenschuss." Am Sonntag war er beim 5:0-Sieg gegen Fischeln unglücklich auf den Rücken gefallen, seitdem schmerzte das Kreuz.

Am Dienstag hatte er nicht trainiert und sich geschont, gestern Morgen war hatte er sich vom Mannschaftsarzt Dr. Michael Schmidt noch eine schmerzstillende Spritze geben lassen. "Ich befürchte, dass er nicht spielen kann", hatte der Mediziner skeptisch prognostiziert. Nachmittags hoffte Fiedorra noch, abends ging es dann nicht.

Trainer Alfonso del Cueto sntschloss sich daraufhin für eine naheliegende Lösung. Er beorderte Tim Kloster für Fiedorra in die Viererkette und schuf so Platz im Mittelfeld für den genesenen Ahmet Isiklar. Damit wählte er eine offensive Ausrichtung, was angesichts der klaren Ansage des Vorsitzenden Jens Stieghorst, der einen weiteren Sieg gefordert hatte, nicht überraschen konnte.

Wülfraths Trainer Joachim Hopp hatte die selbstbewusste Ansage der Ratiner mit dem Hinweis gekontert, auch die Dumeklemmer kochten nur mit Wasser, doch die Gäste wurden ihrer Favoritenrolle vom Anpfiff an gerecht.

Bereits nach 27 Sekunden hätten sie in Führung gehen können, eigentlich müssen. Wülfraths Torhüter Demirhat vertändelte den Ball, den ihn Abdoulaye Kourouma abluchste. Er legte noch einmal quer auf Dennis Hecht, dessen Schuss Osei jedoch noch von der Linie kratzte.

In der achten Minute machte es Kourouma dann selbst. Eine Hereingabe von Ferhat Ülker verwandelte er zur Führung. Die Ratinger waren überlegen, kamen zu weiteren Chancen, so dass das 2:0 nur eine Frage der Zeit schien. Nach 20 Minuten war es dann soweit. Ahmet Isiklar krönte sein Comeback mit dem Treffer. Die Ratinger machten noch vor der Pause den Sack zu, indem Ferhat Ülker auf 3:0 erhöhte. Und damit waren die Wülfrather noch gut bedient, denn die Gäste hatten weitere Möglichkeiten durch Sascha Meier, Hecht, Ülker und Kourouma. "Wir hätten sieben, acht Tore schießen müssen", meinte der Beiratsvorsitzende Helmut Steigerwald, dessen Zuneigung zum Nachbarn Wülfrath seit Jahren nicht allzu innig ist, und fügte augenzwinkernd hinzu: "Aber das hätte mir leid getan."

Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild nicht. Kouroumas Schuss zischte nur Zentimeter am Pfosten vorbei. Die Gäste schalteten einen Gang zurück, blieben aber immer Herr der Lage. "Ich bin sehrt zufrieden", meinte der Vorsitzende Jens Stieghorst nach dem Spiel. "Wir haben es zwar nach der Pause versäumt nachzulegen, aber unter dem Strich war das rundum gelungen."

(RP/rl)
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