Lokalsport TVA kommt mit Remscheids Abwehr nicht zurecht

Angermund · Angermund wirft nur 19 Tore und verliert das wichtige Heimspiel gegen den Oberliga-Absteiger 19:23.

Der TV Angermund hat die Riesenchance verpasst, an die Tabellenspitze der Handball-Verbandsliga zu stürmen. Die Blau-Weißen verloren daheim das Spitzenmatch gegen den Oberliga-Absteiger HG Remscheid mit 19:23 (10:14), weil sie mit dem bestechend guten Abwehrspiel der Bergischen nicht klarkamen. Und weil sie, was schwer zu begreifen ist, alle vier Strafwürfe vergaben.

Martin Paukert, der Ex-Haaner und Siebenmeter-Spezialist, und anschließend Martin Gensch, sie traten je zweimal an die Linie. Alle vier Würfe wurden vom Remscheider Keeper Christoph Seher, dem alles überragenden Akteur in der Halle, mit Blitzreaktionen gemeistert.

Zudem bestachen im Abwehrspiel dessen Vorderleute. Vornean der 37 Jahre alte Pole Jacek Krajnik und der baumlange Linkshänder Andre Nisse. Kernige Typen, die das Rustikalspiel bestens verstehen, zudem gewöhnlich im Rahmen der Regeln. Und die genau wissen, wie sich ein Lars Brümmer vorne als Angermunder Kreisläufer bewegt. Oder wie die Techniken der Rückraumwerfer Martin Gensch und Florian Hasselbach aussehen. In diesem Bereich war Remscheid einfach überlegen. Nur 19 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache.

Eine Vorentscheidung fiel nach 23 Minuten. Nils Thanscheidt warf zum 10:9 ein und das sollte etwas Ruhe bringen. Tat es aber nicht. Die ganz plötzlich ungemein starken Remscheider warfen fünf Tore in Folge und gingen mit einem 14:10-Vorsprung in die Pause.

Dann legten sie gleich ein 16:10 nach und die Partie schien entschieden. Nun kennt man es vom TVA, seit dort Trainer Uli Richter das Sagen hat - diese Mannschaft gibt niemals auf. Als Hasselbach zum 16:18 (43.) einwarf, schien einiges offen.

Es blieb eng. In der 55. hieß es 18:20, Björn Thanscheidt hatte verkürzt. Es folgte der vierte Siebenmeter, den Gensch versemmelte, und das war es. Diesen ersehnten Auswärtssieg ließen sich diese starken Remscheider, die den umgehenden Wiederaufstieg anstreben, nicht mehr nehmen.

TVA-Betreuer Wolfgang Friedrich: "Remscheid hatte die bessere Abwehr. Wir haben nur 19 Tore geworfen, viel zu wenig für ein Heimspiel." Und Obmann Andreas Franken: "Das Spiel war spannend, aber das nutzt nichts. Nur Punkte nutzen. Unsere Chancenverwertung war zu schwach."

Uli Richter: "Wer nichts trifft, gewinnt nicht. Dieses starke Remscheider Abwehrspiel hat uns müde gemacht." Noch etwas Bedauerliches gibt es zu berichten: Für den Allrounder Christoph Schreiber ist die Saison beendet. Der 28-Jährige, der im Sommer vom ART kam, zog sich einen Kreuzbandriss zu.

TVA: Pawlick, Jakubiak - Gensch 4, Brümmer 3, Oliver und Peter Mentzen je 1, Ilgen 1, Nils Thanscheidt 3, Paukert, Winter, Björn Thanscheidt 1, Hasselbach 4, Axning 1.

Zuschauer: 135.

(w-m)
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