Handball Andreas Franken ist dem TV Angermund seit 30 Jahren treu

ANGERMUND · Der 56-Jährige wohnt inzwischen in Essen-Haarzopf, das Wohl seines Angermunder Heimatklubs liegt dem Manager aber immer noch am Herzen.

 Andreas Franken lenkt gerne die Geschicke des Vereins.

Andreas Franken lenkt gerne die Geschicke des Vereins.

Foto: TV Angermund

Wohl dem Verein, der einen solchen Idealisten in seinen Reihen hat wie Andreas Franken. Der Handball-Manager des TV Angermund führt die Abteilung rund drei Jahrzehnte und er ließ sich auch nicht umwerfen, als sie plötzlich vor dem Nichts stand. Das war am 22. Oktober 2002, vor 18 Jahren, da spielten die Blau-Weißen in der 2. Bundesliga. Aber nach dem plötzlichen Rückzug einiger Hauptsponsoren waren die Kosten nicht mehr tragbar. Die Zweitliga-Spieler wurden freigestellt und der Abstieg war damit besiegelt.

Andreas Franken war einer der wenigen mit Vereinstreue. Der nun 56 Jahre alt Diplom-Ingenieur einer Düsseldorfer Firma hielt mit wenigen Getreuen die Abteilung am Leben. Es ging in der Landesliga weiter und dass in der Walter-Rettinghausen-Halle jetzt Oberligaspiele stattfinden, ist im Schwerpunkt Andreas Franken zu verdanken.

Er ist im nahen Kalkum aufgewachsen. Als D-Jugendlicher begann er mit den Handball, freilich beim TVA, und den Verein vom Freiheitshagen hat er nie verlassen. Dabei lernte er schon früh seine heutige Ehefrau Ulrike kennen. Die wusste, welch einen „Handballverrückten“ sie sich antat, und es änderte sich auch nichts, als das gemeinsame Haus in Essen-Haarzopf gebaut wurde. „Wir haben einen großen Garten“, so der Handball-Manager. „Der ist Ulrikes großes Hobby und verlangt von ihr viel Zeit. Für mein Handball-Hobby hat sie deshalb volles Verständnis. Anders würde es auch zeitlich nicht gehen.“

Über die nahe A 52 ist Angermund von Haarzopf aus recht schnell zu erreichen und auch vom Arbeitsplatz in Düsseldorf aus. Aber nicht nur die Oberliga-Handballer benötigen Franken ständig, egal ob als Zeitnehmer, für die Betreuung und all das Drumherum, was unbedingt erledigt werden muss, auch die Reserve, sie spielt in der Landesliga, will den 56-Jährigen ständig bei sich haben. Zudem die „Dritte“, sie spielt in der Kreisklasse, ist nicht besser. „Andy“ wird überall ersehnt. Und sollte der Computer auf dem Zeitnehmertisch verrückt spielen, auch solche Probleme kann er besser lösen als jeder andere. Er hat schließlich ein langes Studium hinter sich und auch der Beruf erfordert solche Kenntnisse.

Als aktiver Handballer hat er in der Reserve gespielt, immerhin Landesliga. Der unvergessene Jupp Schönauer war sein erster Handballtrainer. Der Meisterspieler der großen Mannschaft der Sechziger, die einst Westdeutscher Meister wurde, lebt nicht mehr, er bleibt aber am Freiheitshagen unvergessen. Erich Ribbert, einst für die Finanzen des TVA zuständig, holte Franken in den TVA-Vorstand. Frankens Sohn Alexander ist anders gepolt. Er wohnt in Gelsenkirchen und ist aktiver Triathlet.

Mit der gegenwärtigen Oberliga-Situation ist Andreas Franken total einverstanden. „Platz sieben, in den drei Heimspielen unbesiegt, das kann sich erst einmal sehen lassen“, sagt er zur derzeitigen Lage. Dass die Saison im Dezember fortgesetzt wird, daran mag er nicht glauben: „Die Spieler können nach der Spielsperre nicht von null auf hundert gehen“, sagt er dazu. „Wir brauchen eine neue Vorbereitungszeit. Alles andere ist viel zu gefährlich, die Verletzungsgefahr ohne Vorbereitung wäre verantwortungslos.“ Mal sehen, wie es im Handball weitergeht in dieser schlimmen Corona-Krise.

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