Handball TuS Lintorf gibt sich entspannt vor dem Spitzenspiel

LINTORF · Der Handball-Verbandsligist muss zum Spitzenreiter nach Essen-Horst. Torjäger Thole ist heiß auf das Spiel.

   Sebastian Thole ist einer der  Erfolgsgaranten beim TuS.   RP-Foto: Blazy

Sebastian Thole ist einer der Erfolgsgaranten beim TuS. RP-Foto: Blazy

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenn Markus Wölke über seine Lintorfer Handballer spricht, dann überschlägt sich seine Stimme. In diesem Fall bricht beim 49 Jahre alten Trainer pure Begeisterung aus – und das hat er seinen Schützlingen auch für Training und Spiel vermittelt. Denn die Spieler des TuS Lintorf trumpfen nun ganz anders auf als beim so träge verlaufenen Verbandsliga-Start, wo anscheinend der letztjährige und letztlich verlorene Oberliga-Abstiegskampf noch längst nicht verkraftet war. Jetzt können diese Cracks vom Breitscheider Weg plötzlich wieder oben angreifen nach den drei Kantersiegen in Folge.

Doch nun wartet eine harte Aufgabe: Es geht zum neuen Tabellenführer MTG Horst. Gespielt wird am Sonntag in Überruhr an der Klapperstraße, 17 Uhr, und nicht in der Wolfskuhle, wo die Horster eigentlich beheimatet sind. Diese Halle wird renoviert und steht auf lange Zeit nicht zur Verfügung. Den Horstern scheint es nichts auszumachen, sie haben auch im Ausweichqurtier alle sechs Heimspiele gewonnen (24:4 Punkte) und da Aufderhöhe derzeit schwächelt, ist diese MTG plötzlich der Top-Favorit für den Meistertitel.

Aber jetzt, in diesem zweiten Rückrundenspiel, kommt der TuS Lintorf in den Essener Stadtteil. Der Verfolger, sieben Punkte zurück, vierter Platz, im Heimspiel beim 24:27 noch chancenlos, stellt die beste Abwehr der Liga und schoss zuletzt mit den Panthern und Aufderhöhe zwei Spitzenteams locker von der Platte. Der TV Haan anschließend war höchstens ein netter Trainingspartner. Diese Ergebnisse wurden allerdings alle in eigener Halle eingefahren. Nun muss auch auswärts Stärke gezeigt werden.

Markus Wölke sieht alles locker: „Uns macht es wirklich Spaß, gegen Spitzenmannschaften zu spielen. Schwache Gegner, die kann jeder schlagen. Horst ist Favorit, wir aber können zeigen, gleichstark zu sein.“ Noch einer freut sich auf dieses Spitzenmatch: Sebastian Thole, der neue Torjäger. Er ist 21 Jahre alt, studiert in Wuppertal Sport und Mathematik und möchte Lehrer werden. Neuss ist seine Heimat, er wohnt aber neuerdings in Wuppertal. Im Sommer kam er von der Viking-Reserve (damals 4. Liga) zum TuS 08. Er fühlte sich beim Viertligisten nicht mehr wohl und da einige seiner Ex-Kumpels längst in Lintorf angeheuert hatten, ließ er sich dort einmal beim Training sehen. Es wurde von Dirk Bauerfeld geleitet, der Routinier erkannte gleich, welch ein Talent sich blicken ließ und schnell war die Unterschrift getätigt. „Wichtig war,“ so der Torjäger, „dass ich gleich bei meinem Erscheinen überall Begeisterung erkennen konnte.“

Und jetzt liegen erhebliche Angriffshoffungen auf diesem 21 Jahre alten Rückraumtorjäger, der auch das Abwehrspiel bestens beherrscht. Zum Match beim Spitzenreiter meint er: „In Lintorf wird keiner unter Druck gesetzt, das ist enorm wichtig. Wir können auf fünf Punkte rankommen, aber der Rückstand ist dennoch eine Menge Holz. Es kann aber durchaus noch eine höchst spannende Saison werden.“

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