Nach Ligenreform des Verbandes Handballer betreten Neuland
Lintorf · Am Wochenende starten die Saisons in den Ober- und Verbandsligen, die nach der Reform des Handball-Verbandes ziemlich neu gemischt sind. Das macht es auch für den TuS 08 Lintorf schwer, Ziele zu formulieren.
Zunächst einmal sind die Handballer des TuS 08 Lintorf froh, dass sie wieder in ihrer Halle am Breitscheider Weg sein können, wenn am Wochenende die neuen Spielzeiten in der Ober- und Verbandsliga starten. Monatelang war die Spielstätte wegen eines Wasserschadens und Zweifeln an der Statik des Daches gesperrt, vor zwei Wochen wurde sie wieder freigegeben.
Die Sperrung beeinflusste auch erste und zweite Mannschaft. „Die Vorbereitung lief leider nicht so, wie wir uns das erhofft haben. Körperlich sind die Jungs sehr fit, weil wir die geschlossene Halle mit Lauf-und Athletik-Training kompensieren mussten“, erklärt Oberliga-Coach André Fink und ergänzt: „Das erste richtige Training mit Harz hatten wir vorletzte Woche Dienstag nach einer Abstinenz von fünf Wochen.“
Hinzu kommt eine gewisse Ungewissheit: Durch die Reform des Handball-Verbandes Nordrhein gibt es keine Landesligen mehr, sodass es für die besten Bezirksliga-Teams gleich zwei Klassen nach oben in die nun sogar sechszügige Verbandsliga ging. So trifft die Lintorfer Reserve im ersten Heimspiel am Samstag ab 19.30 Uhr auf die TG 81 Düsseldorf, die im Vorjahr noch Bezirksligist war. Der TuS II ist klarer Favorit.
Trainer Alex Schult sagt: „Die Liga ist sehr schwer einzuschätzen. Sie ist durchmischt von alten Verbandsliga-, vielen ehemaligen Landesliga- und weiteren Bezirksliga-Mannschaften. Im Vergleich zur Vorsaison gehen wir von einem durchschnittlich schlechteren Niveau aus. Zu den Favoriten zählen sicher die alten Verbandsliga-Teams und Mannschaften wie die HSG Velbert/Heiligenhaus. Wir wollen uns aber voll und ganz auf uns konzentrieren. Unser Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung der Mannschaft. Das obere Tabellendrittel streben wir dennoch an.“
Dreizügig ist nun die Oberliga, die sich auch sehr verändert hat. Schon der Auftaktgegner der TuS-„Ersten“ am Samstag ab 17.30 Uhr ist ihr weitgehend unbekannt: Die HBD Löwen Oberberg waren zuletzt im Verband Mittelrhein. Auch mit Nümbrecht, Köln, Pulheim oder Longerich II gab es zuvor keine Überschneidungen, nun sind sie wie Regionalliga-Absteiger SG Langenfeld und die bekannten Nachbarn – TB Wülfrath und Mettmann-Sport – in Gruppe 2.
Die neue Zusammensetzung sorgt dafür, dass der TuS 08 auch noch nicht recht weiß, was er denn als Saisonziel formulieren soll. Fink findet das daher „schwierig zu sagen, weil wir einige Mannschaften überhaupt nicht kennen. Ich bin aber überzeugt von der Qualität meiner Mannschaft.“ Insgesamt meint der Coach: „Für mich gibt es vermutlich sechs Mannschaften die zu den stärkeren gehören: Nümbrecht, Oberberg, Langenfeld, Wülfrath, Wuppertal und wir, auch Mettmann sollte man nicht außer Acht lassen. Ich denke, am Ende wird sich die Mannschaft durchsetzen, die am wenigsten Verletzungspech hat. Ich würde gerne konkreter werden, es fällt mir aber schwer, weil ich die meisten Teams nicht kenne und wir auf Neuland treffen. Wichtig ist es aber für uns, dass wir unsere Heimspiele wieder in der eigenen Halle absolvieren können, was unserer Heimstärke entgegenkommen wird.“
Über den Auftakt ergänzt Fink: „Da wir in eigener Halle spielen, schätze ich unsere Chancen gut ein. Wie schon gesagt, sind wir in unserer Halle sehr stark und mit Sicherheit nicht leicht zu schlagen. Oberberg ist letzte Saison Dritter im Mittelrhein geworden und mit Sicherheit eines der Topteams. Es wird ein heißer Tanz. Und für die Zuschauer, die hoffentlich endlich wieder zahlreich in unserer Halle erscheinen, direkt ein geiles Spiel zum Auftakt, bei dem sie etwas geboten bekommen.“