Lokalsport Trostlose SG verliert Keller-Krampf

Ratingen · Der schwache Handball-Drittligist aus Ratingen kassierte mit dem 19:24 in Langenfeld die 15. Niederlage hintereinander.

 Da zieht er hin: Lars Jäckel (links/ganz rechts Nikolai Lenz) und die Ratinger Handballer fanden hier mal wieder keinen Zugriff auf Langenfelds Regisseur André Eich (mit Ball).

Da zieht er hin: Lars Jäckel (links/ganz rechts Nikolai Lenz) und die Ratinger Handballer fanden hier mal wieder keinen Zugriff auf Langenfelds Regisseur André Eich (mit Ball).

Foto: Ralph Matzerath

Am Ende waren alle heilfroh, dass die Schluss-Sirene ertönte. Und die in der 3. Liga um den Klassenerhalt kämpfenden Handballer der SG Langenfeld (SGL) hatten sogar was zu feiern. Nach dem 24:19 (11:8) gegen die erschreckend schwache SG Ratingen darf der Aufsteiger schließlich weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Um etwas anderes ging es auch nicht für die Gastgeber, die mehr Einsatz und Leidenschaft investierten. Der zweite wesentliche Faktor: Tobias Geske. Langenfelds Torhüter bot einige spektakuläre Paraden und war der Mann des Abends. Ansonsten zeigten beide Mannschaften, warum sie so tief im Tabellenkeller stehen.

Arthur Giela, der seit Langem verletzte Rückraumspieler der auf dem letzten Platz liegenden Gäste (Wurfhand), brachte es diplomatisch auf den Punkt: "Insgesamt haben beide Mannschaften nicht hervorragend gespielt." Das galt bereits für die Anfangsphase, in der auch der Vorletzte SGL nach dem 3:0 (5.) den Faden verlor. Es gab eine größere Palette an Fehlwürfen, Fehlpässen und Ballverlusten. Beim 5:5 (12.) war die Partie ausgeglichen und beim 5:6 (13.) lag Langenfeld hinten.

SGL-Trainer Werkmeister nahm eine Auszeit mit Folgen: Für ein paar Minuten wurde es noch heftiger. Dann gab es eine Zeitstrafe gegen Vinzenz Preissegger (17.) und Carsten Jacobs erhöhte für das Schlusslicht auf 7:5 (18.). Glück für die Hausherren: Der vermeintliche Aufschwung der Gäste fiel sofort wieder wie ein Kartenhaus zusammen. Schlüsselszene war hier der Siebenmeter von Florian Schlierkampf, den Keeper Geske beim Stande von 6:7 abwehrte (20.). André Eich, Tim Menzlaff, Dustin Thöne und noch einmal Eich (Siebenmeter) machten aus dem Rückstand eine 10:7-Führung (25.).

Bis zum 14:12 (38.) für die SGL blieb das Duell ausgeglichen, ehe die Entscheidung fiel. Langenfelds Torhüter Geske nagelte seinen Arbeitsplatz fast zu - unter anderem bei freien Würfen der Ratinger Ben Schütte (39.) und Bastien Arnaud (45./46.). Als Giela eine Auszeit beantragte, lag die SG mit 13:21 hinten (48.). Von Drittliga-Tauglichkeit war nichts zu sehen - dafür umso mehr von Ideen-, Mut- und Ratlosigkeit. Die dringende Botschaft, wenigstens eine komplette Blamage zu verhindern, schien halbwegs angekommen zu sein. Weil die personell permanent wechselnden Gastgeber ihr Niveau wieder absenkten und die Fehlerquellen anhoben, durfte Ratingen zurückkommen - 21:18 (55.). Zu einer Wende reichte es allerdings nicht. "Langenfeld wollte den Sieg einfach einen Tick mehr als wir", räumte Giela ein.

Die Szenen nach dem 22:19 (57.) bestätigten die Einschätzung. SGL-Rückraumspieler Tim Menzlaff, in der Woche vor dem Spiel krank, traf bei seinem Wurf erst die Latte - was ihn keineswegs irritierte. Eine Minute später blockte er innerhalb weniger Sekunden ganz stark zwei Würfe ab, ehe Torhüter Geske zum Abwurf klärte. Nach der Zeitstrafe gegen SG-Kreisläufer Arnaud (59.) erhöhte Langenfelds Kreisläufer Dustin Thöne auf 23:19 (59.). Den zur persönlichen Leistung passenden Schlusspunkt lieferte Geske mit dem weiten Wurf zum 24:19 (60.) in den verwaisten Ratinger Kasten.

Während die SGL sich in den wichtigen Momenten quälen konnte, schien die Aufgabe für die schon vorher als Absteiger feststehenden Ratinger von Beginn an eine Qual zu sein. Am Ende waren dann beide heilfroh über die Schluss-Sirene und einer hatte sogar was zu feiern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort