Leichtathletik TTR 08 zahlt bei der Premiere Lehrgeld

Ratingen · In ihrem ersten Wettkampf der 2. Bundesliga müssen die Ratinger Triathleten mit widrigen Bedingungen und einer Zeitstrafe klarkommen. Sie verpassen so einen Top-Ten-Platz. Der gelingt den Frauen in der NRW-Liga, einen Sieg gibt es zudem.

 Stolz auf die ersten Bundesliga-Minuten des Triathlon Team Ratingen 08: Christopher Reiß, Jan Baumgarten, Jan Ortjohann, Alexander Gossmann (von links).

Stolz auf die ersten Bundesliga-Minuten des Triathlon Team Ratingen 08: Christopher Reiß, Jan Baumgarten, Jan Ortjohann, Alexander Gossmann (von links).

Foto: TTR 08

Aller Anfang ist schwer. Das Triathlon Team Ratingen 08 belegte beim ersten Wettkampf der 2. Bundesliga in Gütersloh den 13. Rang von 19 Teams. Bei regnerischem und kaltem Wetter feierten Christopher Reiß, Jan Ortjohann, Jan Baumgarten, Alexander Gossmann und Lennard Böge indes eine besondere Premiere für das TTR: Die Fünf hatten dabei nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern auch mit einer Zeitstrafe und den äußeren Bedingungen zu kämpfen.

Beim Auftakterfolg des Team Berlin II in der 2. Bundesliga nach 750 Metern Schwimmen, 19,6 Kilometern auf dem Rad und fünf in Laufschuhen nach 56:23 Minuten feierte das Ratinger Quintett in 59:15 Minuten aber insgesamt einen ordentlichen Saisonstart. „Unser Ergebnis ist okay“, lautete das Resümee von Cheftrainer Georg Mantyk. Komplett zufrieden reiste der Ratinger Tross indes nicht aus Ostwestfalen zurück. Insgeheim hatten die Liga-Neulinge auf eine Top-Ten-Platzierung gehofft. Zwar waren alle stolz über die ersten Bundesliga-Minuten des TTR, aber die unglücklichen Umstände arbeiteten in den Köpfen. „Man muss bedenken, dass wir zwei Junioren im Kader haben, noch keiner unserer Athleten ein Bundesliga-Rennen mitgemacht hat, und wir daher auch erst einmal Erfahrung sammeln müssen“, sagte Mantyk.

Die Euphorie war groß, die Anspannung aber ebenso: Der Start in das „Abenteuer Bundesliga“ verlief für den Aufsteiger maximal suboptimal. Im Rennprogramm stand ein Mannschaftssprint, in dem alle Mitglieder einer Mannschaft gemeinsam den Triathlon zu absolvieren haben und die vier Schnellsten gewertet werden. Bereits vor dem Start erhielt das TTR allerdings eine Zeitstrafe von zehn Sekunden. Alexander Gossmanns elektrische Rad-Schaltung funktionierte beim Check-In nicht wie gewünscht. Um den korrekten Gang für den Start in Disziplin zwei einzustellen, absolvierte er eine kleine Runde in der Wechselzone: Folge war die Strafe, welche das Quintett nach dem Schwimmen abwarten musste.

„Das Schwimmen war in Ordnung“, fand Mantyk. Es folgte der Radpart, der ebenfalls keinen bestmöglichen Verlauf aus Ratinger Sicht nahm. Lennard Böge musste dem kalten Wetter Tribut zollen und sogar aufgeben – so löste sich Mantyks Renntaktik in Luft auf. „Christopher Reiß sollte als Top-Radfahrer die meiste Führungsarbeit leisten und den Grundstein für die anderen schnelleren Läufer legen. Dafür sollte er sich im Laufen zurücknehmen dürfen.“ Nach Böges Aufgabe hatte sich diese Idee erledigt, und Reiß trat nach hartem Radfahren das Laufen mit seinen Teamkollegen an.

Dies tat er sogar noch so gut, dass er eine persönliche Bestzeit über 5000 Meter erzielen konnte. „Während des Laufes musste Christopher wirklich leiden. Seine Leistung war natürlich individuell gesehen auch top, aber unser Plan war eigentlich ein anderer. Und das Laufvermögen des Teams ist auch insgesamt höher einzuschätzen“, bemerkte Mantyk. So wird die Mannschaft umso motivierter in den zweiten Bundesliga-Wettkampf am 19. Juni in Eutin gehen – erneut eine Sprintdistanz.

In der NRW-Liga wurden Joana Wolff, Annika Görtz und Lena Blankertz ebenfalls auf der Sprintdistanz Zehnte. „Was unsere Liga-Damen in halber Notbesetzung geleistet haben, war bärenstark“, lobte Mantyk sein Trio. „Alle drei haben ein wirklich sehr gutes Rennen gemacht, und Joana war herausragend.“ Genannte Joana Wolff bejubelte im Ziel mit 1:06:17 Stunden die drittbeste Einzelzeit. Damit legte sie den Grundstein für Gesamtrang zehn, zu dem Görtz (1:12:46 Stunden) und Blankertz (1:13:29 Stunden) die Einzelränge 35 und 37 beisteuerten.

 Annika Görtz, Lena Blankertz und Joana Wolff (von links).

Annika Görtz, Lena Blankertz und Joana Wolff (von links).

Foto: TTR 08

Ebenfalls in Gütersloh dabei war Mats Blankertz, der die Volksdistanz in seiner Altersklasse (Jugend A) gewann. Nach nur 1:01:38 Stunden war der 15-Jährige 500 Meter geschwommen, 19,6 Kilometer geradelt und fünf Kilometer gelaufen. Mit dieser Topzeit musste er auch in der Gesamtwertung nur dem Marienfelder Tim Zudrop (AK 30) den Vortritt lassen.

Info: www.ttr08.de

(RP/ame)
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