Handball Tiedermann Mann des Monats

Handball · Das ist unfassbar! Vor wenigen Wochen noch war der TV Heiligenhaus längst abgeschrieben in der Handball-Verbandsliga. Niemand traute dem Aufsteiger noch den Klassenerhalt zu. Zum Jahresbeginn wurde mit dem 46 Jahre alten Mettmanner Jürgen Tiedermann ein neuer Coach eingestellt. Und plötzlich trumpft dieser Aufsteiger aus Niederberg wie ein Meister auf.

 Führte TVH zum Sieg über die Panther: Jürgen Tiedermann.

Führte TVH zum Sieg über die Panther: Jürgen Tiedermann.

Foto: Blazy

Der TV Ratingen bekam dies letzte Woche in eigener Halle zu spüren, nun die Bergischen Panther, der Tabellenführer, der großen Überflieger, den alle längst als Meister eingeschätzt hatten. Die Heiligenhauser gewannen 30:25 (15:10). Die Panther wussten überhaupt nicht, wie ihnen geschah.

Der Kampf um den Titel, womit wirklich niemand mehr gerechnet hatte, ist damit ganz plötzlich wieder offen. Ganz Lintorf jubelt, und diese Heiligenhauser, denen nun alles zuzutrauen ist, die sind wieder ganz nah dran am rettenden Ufer. Jürgen Tiedermann: "Die Mannschaft hat gut trainiert, sie ist lernwillig, sie will nicht absteigen. Ich denke, sie hat gezeigt, dass es zu packen ist."

Und wie! 15:10 führten die Gastgeber beim Wechsel, dann 18:10. Nie bedeutete der Tabellenführer eine echte Gefahr. Ganz stark an der linken Seite der 26 Jahre alte Roman Tolstych, der im letzten Sommer aus Wuppertal den Weg nach Heiligenhaus fand und sich unter Tiedermann zu einem Klasse-Linksaußen entwickelt hat.

Der Trainer ließ übrigen mit nur sieben Feldspielern agieren und gönnte ihnen nur kurze Erholungspausen. Er wollte keine Unruhe, wollte keine Umstellungen, setzte auf ein sicheres 6/0-Abwehrsystem. Und die Mannschaft hatte immer eine Antwort parat, egal, was der Tabellenführer, für den es erst die zweite Auswärtsniederlage war, so aufführte.

Michael Schmitz und der erfahrene Marcello Halbach kamen nicht zu Einsatz. Das wird sie geschmerzt haben, aber dieser Wahnsinnssieg gibt dem Trainer recht. Auch Robin Wiebusch blieb 60 Minuten lang zwischen den Pfosten, von einem Strafwurf einmal abgesehen.

(w-m)
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