SSVg: In Unterzahl das Spiel gedreht

Selten hat Bernd Wagner in den vergangenen Monaten die Platzanlage an der Talburgstraße so zufrieden verlassen. Der 2:1 (0:1)-Sieg der SSVg Heiligenhaus gegen den SV Burgaltendorf hatte dazu beigetragen, doch weit mehr als das Ergebnis erfreute ihn die Art und Weise, wie die Mannschaft den Sieg errungen hatte.

Zunächst war nämlich mal wieder alles schief gelaufen. Acht Spieler fehlten, darunter die verletzten Kawohl und Georg, aber auch einige Urlauber sowie beruflich verhinderte. So hatte Wagner exakt elf Akteure – auf der Bank saßen drei Spieler der Reserve, die zuvor 90 Minuten bestritten hatten.

Doch damit natürlich nicht genug. Nach einem Foul am Heiligenhauser Ferhat Ural sah dessen gegenspieler die gelbe Karte. Doch Stefan Kratofiel war an der daraufhin folgenden Rudelbildung in besonderer Weise beteiligt und sah die Rote Karte.

Und es kam noch schlimmer. In der 32. Minute kamen die Gäste erstmals vor das Heiligenhauser Tor und prompt zappelte der Ball im Netz. Nachdem das Spielgerät mehrmals unkontrolliert die Spieler gewechselt hatte, zog ein Burgaltendorfer von der Strafraumgrenze einfach mal ab und durfte sich anschließend feiern lassen.

Der Pausenrückstand war bitter, denn die Gastgeber waren keinesfalls das schlechtere Team. Also nahmen sie sich vor, die Partie in Unterzahl noch zu drehen. Und das klappte! Ferhat Ural erzielte nach einem Freistoß von Misic nach einer Stunde den Ausgleich. Und zwölf Minuten vor Schluss krönte Dominik Jung seine hervorragende Leistung mit dem Siegtreffer. Der Abwehrrecke nahm sich an der Strafraumgrenze ein Herz und jagte das Leder mit Brachialgewalt in den Winkel. Entsprechend groß war die Freude. Neben Dominik Jung, der hinten die Bälle abfing, in unterzahl enorm viel für das Aufbauspiel tat und dann dieses tolle Tor erzielte, wusste vor allem Deniz Göksu zu gefallen. Darüber hinaus überzeugte die gesamte Mannschaft durch Laufbereitschaft und Moral.

"Der Sieg ist hochverdient, aber aufgrund des Verlaufs hatten wir nicht mehr unbedingt damit rechnen können", meinte Trainer Bernd Wagner sichtlich erleichtert. "Wir haben den Sieg erarbeitet und erkämpft, Burgaltendorf nach dem wechsel keine Chance mehr gestattet. Die Moral war die einer Spitzenmannschaft."

(RP)
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