Fußball SSVg ist überzeugt vom Klassenerhalt

Heiligenhaus · Sollte die Fußball-Saison fortgeführt werden, fühlt sich der Bezirksligist SSVg Heiligenhaus gut gerüstet. Einige Spieler aus Landesligazeiten sind zurück, zudem ist Ex-Trainer Deniz Top wieder spielfit und nutzt seine Kontakte, um dem Traditionsverein Spieler zuzuführen.

 Deniz Top (mitte) ist für die SSVg Heiligenhaus auf und neben dem Platz sehr wichtig.

Deniz Top (mitte) ist für die SSVg Heiligenhaus auf und neben dem Platz sehr wichtig.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als vor einigen Wochen durch die Corona-Krise die Fußball-Saison abgebrochen wurde, da belegte die SSVg Heiligenhaus in der Bezirksliga-Gruppe 1 einen Abstiegsplatz (17./Vorletzter). Sonderlich tragisch nahm man das nicht an der altehrwürdigen Talburgstraße, schließlich standen noch elf Spiele aus. Und die vielen guten Hinrunden-Resultate hatten deutlich aufgezeigt, dass die im letzten Sommer völlig neu formierte Mannschaft durchaus mithalten kann.

Was zudem das Selbstbewusstsein gestärkt hatte, war die Tatsache, dass einige ehemalige gestandene Landesligaspieler inzwischen zurückgekehrt sind. So vornean Ex-Kapitän Thilo van Schwamen nach seinem langen Australien-Aufenthalt. Es kann sein, dass der 26-Jährige im Herbst nach Göttingen zieht, um sein Studium fortzusetzen, aber bis dahin wird er der SSVg weiter zur Verfügung stehen. Wieder dabei sind die Abwehr-Spezialisten Enez Aktag und Hakan Gündüz, beide inzwischen 26 Jahre alt und im besten Fußballer-Alter. Zudem schnüren nun die altgedienten Anil Günaydin (30) und Muhammet Bayrak (27) wieder die Stiefel, ebenfalls einst bewährte Landesliga-Kicker.

Die Rot-Blauen wären also bestens gerüstet gewesen für den sich anbahnenden und nun wohl nicht stattfindenden Abstiegskampf. „Und wir hätten ihn gepackt“, davon ist Trainer Monrem Orahhou fest überzeugt. Ähnlich sieht es auch der Kapitän, Abwehr-Chef und einstige Landesliga-Coach Deniz Top: „Unsere Abwehr ist jetzt erheblich stabiler als in der Hinrunde. Zudem konnten wir unser Mittelfeld verstärken und haben gute Angreifer. Das Offensivspiel läuft erheblich besser. Wir wären dort unten schnell wieder heraus gekommen.“

Deniz Top wird im September 36 Jahre alt. Längst spielt er nach seinem kurzen Lintorf-Intermezzo an der Talburgstraße wieder eine tragende Rolle, lässt seine Kontakte spielen und ist so auf der Suche nach Verstärkungen für die kommende Spielzeit. Freilich ist es sein ganz großes Ziel, wieder als Trainer zu arbeiten, aber sollte das nicht klappen, bleibt auch er der SSVg in der neuen Spielzeit erhalten. „Jetzt, wo wir noch nicht mit der Mannschaft trainieren können“, so der in Lintorf wohnende zweifache Familienvater (zwei Töchter), „halte ich mich mit Waldläufen fit. Fünfmal die Woche. Ständiges Krafttraining in den eigenen vier Wänden kommt dazu. Zuletzt, als ich nur noch Trainer war, da fehlte mir etwas die Grundschnelligkeit“, so der in Düsseldorf tätige Lehrer, „aber jetzt habe ich mein altes Gewicht zurück, und ich fühle mich rundherum fit.“

Kämpfen müssen seine Heiligenhauser um ihren Torjäger Abdul Kilic. Der 27-Jährige, der in 21 Spielen elf Tore schoss, wird von vielen Duisburger Vereinen umworden. Er wohnt dort in der Nachbarstadt, da kennt man ihn bestens. Aber Kilic ist bei seinem zweiten Trainer und Onkel Mehmet Ali Aydemir in einer Gebäudereinigung beschäftigt. Das sind beste Voraussetzungen, den 27-Jährigen an der Talburgstraße halten zu können.

Den Trainerstab haben die Heiligenhauser auch erweitert. Neben Orahhou und Aydemir ist nun mit Malesi Kiala (33) ein reiner Fitnesstrainer dabei. Das Trio kennt sich von Jugend an, schon aus der Jugend der SSVg Heiligenhaus. Kiala soll bald im Verein noch mehr eingebunden werden, er soll auch die anderen Mannschaften fit machen. Zudem steht Deniz Top stets beratend zur Stelle, vor allem jetzt bei den Planungen für die kommende Spielzeit. „Da sind wir schon sehr weit“, so Orahhou. „Alle, die wir halten wollen, die bleiben.“ Dass weiter in der Bezirksliga gespielt wird, daran zweifelt niemand im Traditionsverein. Man ist überzeugt, dass es neben dem ASV Wuppertal, der in der Hinrunde zurückzog, keinen weiteren Absteiger geben wird.

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