Sportkegeln, Bundesliga SKH macht den ersten Schritt zum Titel

Heiligenhaus · Die Heiligenhauser Sportkegler schlagen den Rekordmeister KF Oberthal erstaunlich deutlich mit 3:0 und übernehmen so vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung in der Bundesliga. Am Samstag können sie gegen Herford Deutscher Meister werden.

 Legte einmal mehr den Grundstein für einen wichtigen Sieg der SK Heiligenhaus: Der amtierende Weltmeister André Laukmann holte mit 944 Holz die beste Zahl des Tages gegen Oberthal.

Legte einmal mehr den Grundstein für einen wichtigen Sieg der SK Heiligenhaus: Der amtierende Weltmeister André Laukmann holte mit 944 Holz die beste Zahl des Tages gegen Oberthal.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die SK Heiligenhaus hat den Deutschen Rekordmeister besiegt, was für sich genommen schon eine Nachricht wäre. Gleichzeitig haben die Bundesliga-Sportkegler mit ihrem überraschend klaren 3:0 (5372:5041 Holz, 57:21 in der Einzelwertung)-Heimsieg über die KF Oberthal aber den Gegner einen Spieltag vor dem Saisonende auch überholt und können nun am Samstag Deutscher Meister werden – zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte. Vor der finalen Heimpartie ab 13 Uhr gegen die TG Herford haben die Heiligenhauser Sportkegler durch ihre blitzsaubere Leistung gegen den bisherigen Spitzenreiter nun alle Trümpfe in der Hand, den größten Erfolg zu feiern.

Im Spitzenspiel gegen den 22-fachen Deutschen Meister aus Oberthal waren die Vorzeichen klar: Ein 3:0-Sieg musste her, denn bei einem 2:1, also einem Verlust des Zusatzpunktes für 31 oder mehr Einzelwertungspunkte, wäre der Titeltraum bereits ausgeträumt gewesen. Eine sehr gut besuchte Sportkegelanlage am Heljens Bad bildete die passende Kulisse für das Match um Platz eins.

Die heimischen „Red Lions“ hatten den Fuß ab der ersten Kugel auf dem Gaspedal. André Laukmann spielte wie aus einem Guss und schnappte sich mit 944 Holz die Tagesbestleistung. Kapitän Marcel Grote lieferte sich derweil einen spannenden Fight gegen Kegel-Ass Holger Mayer. Das Duell wurde erst in den letzten Würfen entschieden. Grote behielt mit 873 zu 853 Holz die Nase vorn. Da auch Markus Gebauer keinen guten Tag erwischte (839 Holz), gab es im ersten Block keine Wertungsverluste – viel wichtiger waren die vergleichsweise niedrigen Zahlen, die von den Heiligenhausern an normalen Tagen sicher übertroffen werden können.

Genauso kam es dann auch im Mittelblock. Kerim Demirbag (878) und Timo Mandelik (883) überstanden die Oberthaler Versuche, irgendwie Druck zu erzeugen. Der Luxemburger Gilles Morres erzielte mit 861 Holz zwar die beste Gästezahl, und Jürgen Wagner (848) lief dicht dahinter ins Ziel, aber bis hier konnte kein Oberthaler einen Heimspieler übertrumpfen. Im Schlussblock zogen Holger Parassini (902) und Marcel Schneimann (892) dem Rekordmeister endgültig den Zahn. Daniel Schöneberger fand gar nicht in die Spur (794), während sich Max Naumann noch ordentlich aus der Affäre ziehen konnte (846). Am unerwartet deutlichen Ausgang des Spiels änderte das aber nichts mehr.

Während die Gäste aus dem Saarland recht fassungslos schienen, holten sich die „Red Lions“ verdiente Standing Ovations der Zuschauer ab. Glückwünsche zum möglichen Titelgewinn wurden jedoch vehement zurückgewiesen. „Es war uns allen von Anfang an bewusst, dass wir zwar einen riesigen Schritt in Richtung Titel machen können, wir aber am Samstag noch ein schweres Heimspiel gegen Herford vor der Brust haben“, ordnete Kapitän Grote richtig ein. „Wir durften also zu Recht den beeindruckenden Sieg gegen Oberthal feiern, aber ab Montag galt es jedoch, sofort den Fokus wiederzufinden und sich auf den letzten Spieltag zu konzentrieren.“ 

Besser könnte die Ausgangsposition aber nicht sein, immerhin haben die Heiligenhauser ein Heimspiel gegen den Tabellensechsten. „Auch da wird die Hütte sicherlich wieder voll sein – für solche Momente lebt man als Sportler, und wir werden alles dafür tun, den ersten Meistertitel endlich nach Heiligenhaus zu holen“, verspricht Grote.

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